Grüne Woche 2025: Trends und Zukunft der Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung

17.01.2025

Kulinarische Köstlichkeiten und politische Diskussionen

Die internationale Leitmesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau, die Grüne Woche, öffnet vom 17. bis 26. Januar 2025 in Berlin zum 99. Male ihre Tore. Mit 1.500 Ausstellern aus 60 Ländern, einer Ausstellungsfläche von 118.000 Quadratmetern und rund 300 Fachveranstaltungen unterstreicht die Messe ihre Bedeutung als globaler Treffpunkt für Zukunftsthemen der Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft.

 

Branchentrends und politische Bühne

Im Zentrum des politischen Austauschs steht das 17. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA), das vom 15. bis 18. Januar stattfindet. Mehr als 2.000 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren hier über globale Herausforderungen wie Ernährungssicherheit und nachhaltige Landwirtschaft. Höhepunkt ist die Agrarministerkonferenz mit rund 70 Ministerinnen und Ministern aus aller Welt, bei der zentrale Weichen für die globale Agrarpolitik gestellt werden. Christophe Hansen, der neue EU-Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung, wird erstmals öffentlich auftreten.

  

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Zukunftsfragen der Branche

Mit interaktiven Workshops, Panels und Seminaren greift die Messe Themen wie Klimaschutz, stabile Lieferketten und alternative Ernährungskonzepte auf. Besonders im Fokus steht die Frage, wie Nachhaltigkeit und Innovation die Resilienz der Branche stärken können. Ein Beispiel dafür sind die Startup-Days am 21. und 22. Januar, bei denen Jungunternehmen Lösungen aus den Bereichen Agrartechnologie und künstliche Intelligenz präsentieren.

Auch die Ernährungssicherung wird in den Messehallen konkret greifbar: Insekten wie Grillen oder Heuschrecken werden als proteinreiche Alternativen vorgestellt, während das Bundesentwicklungsministerium globale Strategien zur Bekämpfung von Hunger aufzeigt. In der neuen „FREE FROM“-Zone erleben Besucher allergenfreie Lebensmittel, die den wachsenden Ansprüchen einer bewussten Ernährung gerecht werden.

 

Bauernverband: Perspektiven für die heimische Landwirtschaft und Erwartungen an die Politik

In seiner Rede zur offiziellen Eröffnung der Grünen Woche 2025 in Berlin hebt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, die Bedeutung einer starken heimischen Landwirtschaft hervor und blickt auf die bevorstehende Bundestagswahl. In der kommenden Legislaturperiode brauche es nicht nur eine stabile und vertrauensbildende Regierung, sondern auch deutliche Veränderungen in der Art und Weise, wie Politik gestaltet werde: „Was es jetzt braucht, ist ein echter Politikwechsel und ein grundsätzlicher Neustart! Insbesondere angesichts der enormen wirtschaftlichen Belastungen und Unsicherheiten erwarten wir eine Regierungspolitik, die von Pragmatismus geprägt ist, den Praktikern zuhört und langfristige Planungssicherheit bietet“, so der Bauernverbandspräsident. Dazu müsse man wieder raus aus dem ständigen Krisenmodus und an den großen Stellschrauben drehen, um die Zukunft positiv gestalten zu können, appelliert Rukwied. „Die kommende Bundesregierung steht vor der großen Aufgabe, den Menschen wieder mehr Zuversicht für die kommenden Jahre zu geben. Dafür bedarf es eines klaren politischen Kompasses und Entscheidungen, die Orientierung geben, nachvollziehbar sind und von der Mehrheit der Gesellschaft mitgetragen werden können.“

 

Den Landwirtinnen und Landwirten komme laut Rukwied gerade in diesen unsicheren Zeiten eine entscheidende Rolle zu. „Ernährungssicherheit ist keine Selbstverständlichkeit und gleichzeitig ist sie ein Garant für politische und gesellschaftliche Stabilität. Auch deshalb müssen wir eine sichere Versorgung mit heimischen Lebensmitteln aufrechterhalten und dürfen uns nicht von Importen aus dem Ausland abhängig machen. Hierfür braucht es dringend ein Programm zur Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Markt und endlich einen wirksamen Bürokratieabbau für unsere Betriebe“, fordert der DBV-Präsident.

Beim Klima- und Biodiversitätsschutz seien sich die Landwirtinnen und Landwirte ihrer Verantwortung bewusst und würden bereits zahlreiche Klima- und Naturschutzmaßnahmen umsetzen, so Rukwied weiter. Auch in diesem Jahr steht für den Deutschen Bauernverband das Zusammenspiel zwischen Ernährungssicherheit, Klima- und Artenschutz im Mittelpunkt der Grünen Woche, wie es das Motto „Klima schützen, Artenvielfalt erhalten, Ernährung sichern“ unterstreicht. „Landwirtschaft spielt eine Schlüsselrolle bei der Lösung dieser großen Herausforderungen unserer Zeit. Entscheidend ist, dass auch hier die richtigen politischen Rahmenbedingungen gesetzt werden. Überregulierung ist der falsche Weg“, betont Bauernpräsident Rukwied.

 

Quelle: Messe Berlin/Deutscher Bauernverband
Fotos: Messe Berlin 

 


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