Wie wird der PETO-Bürgermeister in die Geschichte der Stadt eingehen?
24.10.2025Am 31. Oktober endet die Amtszeit von Daniel Zimmermann
***Leitartikel***
Als Daniel Zimmermann 2009 mit gerade einmal 27 Jahren zum Bürgermeister von Monheim gewählt wurde, galt er als politisches Wunderkind und die Stadt am Rhein als hoffnungsloser Fall. Monheim war verschuldet bis über beide Ohren, Investitionen praktisch unmöglich. Doch der Sprachwissenschaftler dachte quer: Statt weiter zu sparen, senkte er die Gewerbesteuer radikal. Was viele für waghalsig hielten, erwies sich als genialer Coup.
Innerhalb kürzester Zeit klopften Unternehmen aus ganz Deutschland an die Türen des Rathauses.
Monheim wurde plötzlich zum Magnet für Firmensitze.
Die Folge: ein Geldregen ohne Beispiel. Aus mageren 50 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen wurden binnen weniger Jahre mehr als 300 Millionen. So machte Zimmermann bundesweit Schlagzeilen.
Was hat Zimmermann gemacht, als plötzlich so viel Geld da war?
Dank des Geldsegens konnte Monheim endlich damit beginnen, etwas für seine Bürger zu tun. Eine Reihe sozialer Leistungen wurde ausgebaut, Kitas wurden kostenfrei und die Nachmittagsbetreuung erweitert. Es wurde in Schulen, Kindergärten und Infrastruktur investiert.
Kurzum: der Geldsegen kam bei den Monheimern an.
Mit der absoluten Mehrheit von PETO begann der Wandel
Bei der Kommunalwahl 2014 holten Daniel Zimmermanns und „seine“ PETO die absolute Mehrheit und von da an konnte der Bürgermeister praktisch „durchregieren“.
Und das tat er mit großer Entschlossenheit. Die größte Turnhalle Europas für 45 Millionen Euro. Der Komplettumbau der Innenstadt zur „Monheimer Mitte“ für satte 300 Millionen. Die alte Raffineriehalle, nun Kulturraffinerie K714, für 160 Millionen. Die Mack-Pyramide: 50 Millionen.
Und obendrauf das Freizeitbad Mona Mare – noch einmal 50 Millionen. Und das ist bei Weitem nicht alles.
Mit der Vision eines Yachthafens schließlich war für viele Bürger der Punkt erreicht, an dem aus Aufbruch nur noch "Größenwahn" wurde.
Gewiss: Nicht alles war schlecht. Doch weil der Bürgermeister sämtliche Rentabilitätsrechnungen unter Verschluss hielt und die Gewerbesteuereinnahmen gleichzeitig dramatisch einbrachen, geriet das „Dubai am Rhein“ ins Stocken.
Ende – derzeit – offen.
Es wird sich also erst in Zukunft entscheiden, wie Zimmermann als 15. Bürgermeister von Monheim einmal in die Geschichte der Stadt am Rhein eingehen wird: als Ikone – oder als Hasadeur.
Bericht: LT
Archivfotos: anzeiger24.de
Weitere Nachrichten aus Langenfeld gibt es unter www.anzeiger24.de/langenfeld/news/
Du hast einen Tipp, eine Anregung, zu welchem Thema wir einmal recherchieren sollten?
Schreib uns an [email protected]. Deine Zuschrift wird streng vertraulich behandelt!
Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an
oder als Kommentar bei Facebook.
Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.

Dein Monheim