Wie verkraftet man die Umstellung auf die Sommerzeit?

22.03.2023

Tipps für Menschen, Tiere und Heizungen

Die einen freuen sich, dass von Ende März bis Ende Oktober die Tage länger hell bleiben. Für andere ist die Umstellung von der Winter- auf die Sommerzeit – und umgekehrt – einfach nur nervig – und teilweise auch schwer verträglich.

Die Maßnahme wurde vor über 40 Jahren in der Europäischen Union eingeführt, u.a. weil sich die Politik davon eine Energieersparnis in der Bevölkerung erhoffte. Hat nicht wirklich geklappt, daher wird seit Jahren über die Abschaffung der Sommerzeit-Umstellung diskutiert – allerdings ohne Ergebnis. Mehr Infos hier.

 

Am Wochenende 25./26. März 2023 werden also wieder in der Nacht die Zeiger ab 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt.

Verschiedene Verbände geben nun Tipps, wie man dies besser „verkraften“ kann.

 

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Apotheker: Was tun bei Schlafstörungen?

Viele Menschen leiden unter einem schlechten Schlaf, denn die Zeitumstellung wirke wie ein Mini-Jetlag, sagt Apotheker Tobias Brandl aus Ottobrunn im Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" (Wort & Bild Verlagsgruppe).

Seine Tipps:

  • Verzichten Sie zwei, drei Tage vor der Umstellung auf den geliebten Mittagsschlaf, so starten Sie ermüdeter in die Nacht.
  • Gehen Sie einige Tage zuvor immer 15 Minuten früher schlafen, dann fällt die eigentliche Umstellung nicht stark ins Gewicht.
  • Bewegen Sie sich viel an der frischen Luft, denn das Tageslicht drosselt die Ausschüttung unseres Schlafhormons Melatonin. Das Hormon sollte schließlich erst abends zum Zuge kommen, da es schlafanstoßend wirkt.
  • Achten Sie allgemein auf Ihre Schlafhygiene. Vermeiden Sie blaues Licht, also von Handy oder Fernseher, unmittelbar vor dem Zubettgehen.
  • Verzichten Sie ab 16 Uhr auf Alkohol und Koffein, vor allem in Kombination.
  • Lüften Sie gut und halten Sie die Temperatur im Schlafzimmer unter 20 Grad.
  • Es hilft in jedem Alter, feste Bettrituale zu haben, wie zum Beispiel einen Schlaftee mit pflanzlichen Stoffen.
  • Treten die Schlafstörungen regelmäßig auf, sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen, Schlafmittel aber nur im Ausnahmefall einsetzen.

 

Auch Tiere geraten aus ihrem Biorhythmus heraus

Nicht nur beim Menschen macht sich die verkürzte Stunde im Biorhythmus bemerkbar. Auch Tiere müssen sich „umfühlen“. Das hat der Deutsche Bauernverband bereits vor einigen Jahren erklärt: „Tiere täten sich leichter ohne Zeitumstellung, weil sie an feste Zeiten gewöhnt seien.“

Das gilt beispielsweise für Milchkühe. Manche Höfe stellen ihre Tiere schon seit längerer Zeit darauf ein, etwa indem sie Tage zuvor nach und nach „fünf Minuten früher melken“.

 

Verband Flüssiggas e. V.: Nachtabsenkung der Heizungsanlage anpassen

Doch nicht nur die Gesundheit ist von der Umstellung betroffen. Auch die Energiekosten sollte man im Blick behalten, sagt Markus Lau, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas (DVFG): „Zeitschaltuhren von Heizungsanlagen nehmen die Umstellung häufig nicht automatisch vor. Somit würde sich die Heizleistung in der Folgezeit nicht mehr am Bedarf orientieren."

 

Damit Funktionen wie die Nachtabsenkung weiterhin bedarfsgerecht arbeiten, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher selbst aktiv werden und die Heizungsanlage auf Sommerzeit einstellen. Sonst heizt die Anlage ab dem 26. März in der Zeit des reduzierten Betriebs – etwa nachts – nicht mehr bedarfsgerecht.

 

„Die noch auf Winterzeit programmierte Nachtabsenkung würde die Temperatur morgens zu spät hochfahren", sagt Markus Lau. "Abends würde sie zu spät in den Nachtmodus wechseln und die Räume länger als nötig erwärmen." 

 

ADAC warnt vor mehr Wildunfällen

In der Sommerzeit fällt der morgendliche Berufsverkehr zeitweise wieder in die Dämmerung. Der ADAC Hessen-Thüringen e.V. macht daher darauf aufmerksam, dass damit auch die Gefahr von Wildunfällen zunimmt.

Rehe, Hirsche und Wildschweine verhalten sich zwar wie immer. Für sie spielt der Beginn der Sommerzeit keine Rolle, sie sind aber dämmerungsaktiv, auf Futtersuche und somit zeitgleich mit dem Berufsverkehr unterwegs. Dabei kreuzen sie häufig die Straßen und kommen den Autos in die Quere.

 

Der ADAC rät Autofahrern, in Waldgebieten und auf Straßenabschnitten, auf denen Wildwechselschilder aufgestellt sind, langsamer zu fahren und bremsbereit zu sein. Stehen Tiere auf oder neben der Straße, sollten Autofahrer bremsen, hupen und abblenden, damit das Wild flüchten kann.

Gefährlich sind überstürzte Ausweichmanöver: Damit riskiert man Unfälle mit dem Gegenverkehr oder den Zusammenprall mit einem Baum.

 

Bericht/Zusammenstellung: Achim Kaemmerer
Foto: anncapictures/GDJ / Pixabay

 


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