Wie Monheim klimaneutral werden kann: Erster Digitaler Bürgerschaftabend

Teilnehmer tauschten sich zum Klimaschutzkonzept aus

Dass sich Teilnehmer in der Bürgerschaftsbeteiligung der Stadt Monheim am Rhein digital austauschen, war eine absolute Premiere! Rund 50 Teilnehmende kamen am Dienstagabend über die Konferenz-Plattform Zoom zusammen. Im Fokus des Online-Treffens stand die Frage, wie die Stadt Monheim am Rhein gemeinsam mit ihren Bürgern bis 2035 klimaneutral werden kann. Dieses Ziel hat sich die Stadt im Dezember als eines ihrer strategischen Ziele gesetzt. Als wichtiger Baustein dafür wird nun das städtische Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2014 unter Einbeziehung der Monheimerinnen und Monheimer überarbeitet.

 

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Unter normalen Umständen im Ratssaal

Unter normalen Umständen hätte zu diesem wichtigen Thema ein Bürgerschaftsabend im Ratssaal stattgefunden – das ist unter den aktuellen Pandemiebedingungen mit so vielen Teilnehmenden aber nicht möglich. Die Stadtverwaltung entschied sich daher dazu, eine digitale Veranstaltung anzubieten und dabei zugleich ein neues Beteiligungsformat auszuprobieren. „Der Klimaschutz kann wegen Corona nicht warten“, wandte sich Bürgermeister Daniel Zimmermann zu Beginn des digitalen Treffens denn auch an die Teilnehmenden.

 

Bürger klickten sich auf Zoom-Platform ein 

Zahlreiche Monheimer waren der Einladung der Stadtverwaltung gefolgt und hatten sich am Abend des 16. Februar auf der Zoom-Plattform eingeklickt. Sie wurden von Bürgermeister Daniel Zimmermann und dem Moderationsteam von Collective Insights – allesamt vor eigenen Bildschirmen – begrüßt. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Teilnehmenden bilanzierte Sabine Lohoff von der Gertec GmbH Ingenieurgesellschaft, die das neue Klimaschutzkonzept für die Stadt ausarbeitet, die bisherigen Klimaschutzanstrengungen.

 

 


 

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Treibhausgasemissionen: Veränderung in Mionheim positiv 

Bei den Treibhausgasemissionen in Monheim am Rhein ist die Veränderung demnach bereits positiv: Seit dem Jahr 2010 sind diese um 21 Prozent gesunken – was insbesondere daran liegt, dass der in Monheim am Rhein verbrauchte Strom immer umweltfreundlicher wird und der Anteil der erneuerbaren Energien steigt. Der Endenergieverbrauch ist insgesamt stabil geblieben. Die privaten Haushalte tragen hier mit 44 Prozent den höchsten Anteil, gefolgt von Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (zusammen 35 Prozent) und Verkehr (19 Prozent). „Die kommunalen Gebäude, Anlagen und Flotten haben hier mit 2 Prozent einen sehr kleinen Anteil – aber einen mit wichtiger Vorbildwirkung“, betonte Lohoff.

 

Monheimer Klimaschutzkonzept: bis 2030 Emissionen um 20 Prozent reduzieren

Ziel des Monheimer Klimaschutzkonzepts von 2014 war es, die Emissionen um 20 Prozent bis 2030 zu reduzieren. Diese Vorgabe wurde bereits im Jahr 2018 erreicht. Das neue Ziel lautet nun Klimaneutralität bis 2035. „Damit haben wir uns ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Aber wir haben jetzt auch noch rund 14 Jahre Zeit, es zu erreichen“, betonte Bürgermeister Zimmermann. Neben der Analyse, welche Maßnahmen sich bereits bewährt haben und fortgeführt werden sollen, geht es nun vor allem auch um die Entwicklung neuer Maßnahmen für die nächsten Jahre. „Hierbei ist die Bürgerschaftsbeteiligung sehr wichtig. Ein solches Konzept lebt nicht davon, dass man aus Analysen heraus Maßnahmen entwickelt. Das kann man nur mit den Menschen vor Ort tun – denn die müssen nachher die Maßnahmen umsetzen“, betonte Lohoff. Klimaneutralität sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur funktioniert, wenn alle Ebenen mitmachen.

 

 


 

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Bürger und Unternehmen unterstützen, klimaneutral zu leben

Das integrierte Klimaschutzkonzept, das derzeit für Monheim am Rhein ausgearbeitet wird, umfasst verschiedene Handlungsfelder – Maßnahmen, die man im Rahmen der Verwaltung umsetzen kann, aber auch Bereiche wie Stadtentwicklung, Mobilität oder Öffentlichkeitsarbeit. „Die Frage lautet: Wie kann man Bürger und die Unternehmen dabei unterstützen, klimaneutral zu werden und klimaneutral zu leben? Welche Angebote sind da hilfreich?“, so Lohoff. Insbesondere die privaten Haushalte würden ein hohes Einsparpotenzial bergen, vor allem beim Wärmeverbrauch. Bei der Mobilität habe Monheim am Rhein schon viele innovative Projekte auf den Weg gebracht. „Doch auch hier stellt sich die Frage, wie man die Bürgerinnen und Bürger dazu bringen kann, selber klimafreundlich mobil zu sein.“ Und natürlich müssten auch erneuerbare Energien in Zukunft eine große Rolle spielen.

 

Im Vorfeld des digitalen Bürgerschaftsabends hatte das Gertec-Team bereits zahlreiche Interviews und Gespräche geführt, mit Beschäftigten der Stadtverwaltung, Mitarbeitenden der MEGA oder auch der Verbraucherzentrale. „Nun haben wir mit der Konsultation der Bürgerschaft die Gelegenheit, Ihre Ideen miteinzubringen und dann darauf aufbauend den Maßnahmenkatalog auszuarbeiten“, wandte Lohoff sich an die Teilnehmenden der Zoom-Konferenz vor ihren Bildschirmen.

 

Fragen der Bürger wurden beantwortet

Nach dem Vortrag beantworteten Bürgermeister Zimmermann und Sabine Lohoff die Fragen der Bürgerinnen und Bürger zum städtischen Klimaschutzkonzept. Diese konnten vorab via E-Mail eingereicht und auch im Zoom-Chat live gestellt werden. Dabei wurden unter anderem Solarenergie und Windkraftanlagen, die Potenziale von öffentlichen Gebäuden oder auch städtische Großvorhaben wie die Kulturraffinerie K714 angesprochen. „Klimaschutz heißt nicht, dass man auf attraktive Projekte verzichten muss“, betonte der Bürgermeister. „Wir wollen intelligenten Klimaschutz betreiben, damit beides gelingt: eine attraktive Stadt zu sein und gleichzeitig das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.“

 

Handlungsfelder des Klimaschutzkonzeptes 

Anschließend ging es in Kleingruppen weiter, in denen die Teilnehmenden die zentrale Fragestellung mit Blick auf die Handlungsfelder des Klimaschutzkonzepts – Wohnen, Gewerbe, Energie, Mobilität und Verkehr sowie Stadtentwicklung – vertieft diskutieren und eigene Ideen entwickeln konnten. Alle Ergebnisse hieraus sowie die Antworten auf die Fragen der Bürgerinnen und Bürger wurden dokumentiert. Sie sind, wie auch die Präsentation von Klimaschutzexpertin Lohoff, auf der Dokumentationsseite des Abends einzusehen. Fragen, die während der Veranstaltung offenbleiben mussten, werden jetzt zügig von der Stadtverwaltung beantwortet und die Ergebnisse ebenfalls auf der Dokumentationsseite veröffentlicht.

 

Mitdenken-Platform: Bürger können sich einbringen 

Direkt im Anschluss an die Veranstaltung startete auf der städtischen Mitdenken-Plattform eine Konsultation zum Thema, in der die Monheimer nun drei Wochen lang weitere Ideen und Anregungen zum Klimaschutz einbringen können. Auch die Antworten aus den Kleingruppen des Beteiligungsabends werden hier eingepflegt. Die aus der Konsultation gewonnenen Erkenntnisse fließen dann in das neue Klimaschutzkonzept ein. Dieses soll noch im Frühjahr vom Stadtrat verabschiedet werden. Die Mitdenken-Plattform ist unter www.mitdenken.monheim.de oder über das städtische Mitmach-Portal erreichbar.

Text: Stadt Monheim am Rhein

Foto: Collective Insights / Stadt Monheim am Rhein

 

 


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