Vertikaler Rhythmus und Mack-Pyramide: Zwei Städte im Dialog mit einem Künstler

28.08.2025

Heinz Mack zwischen Stele und Pyramide: Kunst, die Langenfeld und Monheim verbindet

Seit Herbst 2008, genauer gesagt seit dem 27. Oktober, ziert die imposante „Großer Vertikaler Rhythmus“-Stele den Platz vor der Stadtsparkasse Langenfeld. Mit 16 Metern Höhe ragt sie majestätisch in den Himmel und das war bei der Montage nicht ganz ohne Probleme. Denn ein erster Aufstellversuch kippte im wahrsten Sinne des Wortes um. Doch Mack selbst war dabei, wetterfest mit blauer Strickmütze, und justierte das Ganze mit Argusaugen, während ein Riesenkran die glänzende Stele in Position hob.

 

600.000 Euro für einen Hingucker

Die Kosten? Rund 600 000 Euro. Eine stattliche Summe und eine ungewöhnliche Kletterstange, wie ein abenteuerlustiger Junge bei passender Gelegenheit herausfand. 2018 kletterte ein Knabe die Stele hoch und blieb in ein paar Metern Höhe hängen. Die Feuerwehr musste anrücken. Kind und Kunstwerk blieben unversehrt und seither weiß jeder: das ist kein Spielgerät, sondern ein Kunstwerk.

 


Heinz Mack – Lichtmeister und ZERO-Pionier

Der Mann hinter dem Werk? Heinz Mack, geboren 1931, Mitbegründer der ZERO-Kunstbewegung, international gefeierter Avantgarde-Künstler, bekannt für Lichtinstallationen, kinetische Kunst und skulpturale Höhenflüge. Er hat Deutschland unter anderem auf der Biennale 1970 vertreten und an zahlreichen documenta-Ausstellungen teilgenommen

 
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Sein Ziel mit dem „Vertikalen Rhythmus“ war es, Himmel und Erde kunstvoll miteinander zu verbinden – eine geradlinige, fast strenge Stele als intuitive Brücke zwischen Architektur, Kunst und öffentlichem Raum. Je nach Tageszeit und Wetter entfaltet die Stele ihre Wirkung – von strahlend glänzend bis kühl zurückhaltend

 

In Monheim ist Mack derzeit in aller Munde

Während es in Langenfeld still und sicher vor sich hinglänzt, sorgt Mack ungewollt in Monheim am Rhein für öffentlichen Diskurs. Hier wird die sogenannte „Mack-Pyramide“, ein pyramidenförmiger Firmenbau mit von Heinz Mack gestalteten Innenelementen, umgebaut. Eine zweite, spiegelbildliche Pyramide soll aufgesetzt werden. Die Spitzen treffen sich in der Luft. So sieht es der Entwurf „H EINS“ der Stadt vor. Der Abschluss des Umbaus ist derzeit für Juni 2027 geplant. Das Richtfest soll am 8. März 2026 (dem 95. Geburtstag von Heinz Mack) stattfinden.

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Macks Kunst ist für alle da

Langenfeld bespielt mit seiner Stele die Bühne der stillen Eleganz und ein Kunstwerk, das im Alltag angekommen ist, aber bei genauerem Hinsehen Licht, Reflektionen und Rhythmus sichtbar macht.

Monheim dagegen bastelt gerade am Architektur-Kultur-Kunst-Fusion-Projekt „Mack-Pyramide 2.0“ – eine hochfliegende Idee, die den Denkmalschutz auf den Plan gerufen hat. Während also die Stele in Langenfeld steht und wirkt, debattiert Monheim noch, ob die Pyramide künftig als Kunsttempel oder gestalterische Hypothek in die Geschichte eingeht.


Bericht: LT

Fotos/Video: anzeiger24.de

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