
Ulla-Hahn-Literaturpreis: Acht Romane auf Shortlist
24.06.2025Feierliche Preisverleihung am 13. September
Der Ulla-Hahn-Literaturpreis der Stadt Monheim am Rhein würdigt seit 2012 deutschsprachige Erstlingswerke, die auf besondere Weise die eigene Herkunft und das persönliche Leben widerspiegeln. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird von einer Fachjury unter dem Vorsitz von Dr. Ulla Hahn vergeben. Für dieses Jahr hat die Jury die Werke ausgewählt, die es auf die Shortlist geschafft haben: Kaleb Erdmann mit „Wir sind Pioniere“, Charlotte Gneuß mit „Gittersee“, Mina Hava mit „Für Seka“, Özge Inan mit „Natürlich kann man hier nicht leben“, Luca Kieser mit „Weil da war etwas im Wasser“, Nora Schramm mit „Hohle Räume“, Ruth-Maria Thomas mit „Die schönste Version“ und Dana Vowinckel mit „Gewässer im Ziplock“.
Autorinnen und Autoren unter 35 Jahren
Der Preis richtet sich an Autorinnen und Autoren unter 35 Jahren, die durch innovative Gestaltung und experimentelle Ansätze überzeugen. Dabei werden Grenzen zwischen verschiedenen literarischen Genres und Medien auf kreative Weise aufgelöst oder verbunden. Ein Beispiel für die Vielfalt der nominierten Werke ist Luca Kiesers „Weil da war etwas im Wasser“, ein experimenteller Roman, in dem es um die wechselnden Perspektiven eines Riesenkalmars geht, der nach der Berührung eines Tiefseekabels die Geschichten verschiedener Menschen erzählt.
Überleben mit Gewalterfahrungen
Ruth-Maria Thomas schildert in „Die schönste Version“ die Erfahrungen toxischer Beziehungen und das Überleben mit Gewalterfahrungen. Charlotte Gneiß erzählt in „Gittersee“ die politische und dramatische Geschichte einer Familie in der DDR der 70er-Jahre, während Nora Schramm in „Hohle Räume“ das Gefühl beschreibt, wenn das Zuhause hohl erscheint und sich vertraute Sicherheit auflöst.
Kulturelle Vielfalt und Identität
Weitere Nominierte setzen sich mit kultureller Vielfalt und Identität auseinander: Mina Hava thematisiert in „Für Seka“ die Suche nach Zugehörigkeit innerhalb einer zerbrochenen Familie. Dana Vowinckel erzählt in „Gewässer im Ziplock“ eine Familiengeschichte zwischen jüdischer Tradition und deutschem Erinnerungsdiskurs. Özge Inan wirft in „Natürlich kann man hier nicht leben“ einen Blick auf die protestierende Generation der 80er-Jahre in der Türkei und die damit verbundenen Hoffnungen und Ängste.
Feierliche Preisverleihung
Die Entscheidung über den Gewinner trifft eine Jury, bestehend aus Maren Jungclaus vom Literaturbüro NRW, der Lehrerin Swapna Panamthottathil, Dr. Lothar Schröder von der Rheinischen Post und dem Vorsitz von Dr. Ulla Hahn. Die feierliche Preisverleihung findet am 13. September statt. Im Rahmen der Veranstaltung werden zudem der Ulla-Hahn-Jugendliteraturpreis und erstmals auch der Ulla-Hahn-Kinderliteraturpreis vergeben. (MK)
Quelle und Foto: Stadt Monheim am Rhein