
Treibt airbnb die Mieten in Monheim nach oben?
28.05.2025Wenn „Ferienwohnungen“ normale Mietwohnungen verdrängen
airbnb betreibt eine Online-Plattform, über die private Unterkünfte weltweit zeitweise vermietet werden können. Die Grundidee: Wer seine Wohnung gerade nicht nutzt – etwa während eines Urlaubs – kann sie in dieser Zeit an andere vermieten.
Inzwischen nutzen jedoch viele Wohnungs- und Immobilienbesitzer airbnb als eigenes Geschäftsmodell, denn die kurzfristige Vermietung über die Plattform bringt oft mehr ein als eine dauerhafte Vermietung.
Wir haben uns angesehen, wie sich das in Monheim entwickelt hat.
airbnb-Wohnungen übertreffen das normale Mietangebot
Wer bisher dachte, dass es airbnb in Monheim gar nicht gibt, liegt falsch. Aktuell (Zweite Maihälfte) werden 16 Wohnungen im 1- bis 2-Zimmer-Bereich über Airbnb angeboten, das ist die typische Größe nachgefragter Unterkünfte. Die Zahl liegt deutlich über dem Angebot des vorletzten Jahres.
Auf Immoscout sind derzeit vergleichbar nur neun Wohnungen angezeigt.
Das heißt: bereits zwei von drei der freien Wohnungen stehen für normale Anmietung nicht mehr zur Verfügung.
So profitieren airbnb Vermieter von der Kurzzeitvermietung
Die Preise auf airbnb schwanken stark: Ein einfaches Zimmer gibt es ab 68 Euro pro Nacht. "Gastgeber Damir“ bietet dafür eine geräumige Mansardenwohnung in zentraler und gleichzeitig ruhiger Lage.
Deutlich teurer ist „Gastgeber Emilbnb“, der bis zu 540 Euro für eine Unterkunft für immerhin zehn Personen aufruft. Dafür gibt es aber auch drei Schlafzimmer und 1,5 (!) Badezimmer.
Hochgerechnet auf einen Monat bedeutet das: Das günstige Zimmer kostet bringt bei Vollvermietung über 2.040 Euro, die Wohnung mit frei Schlafzimmern kommt auf mehr als 16.000 Euro.
Das sind Summen, die mit einer regulären Dauervermietung nicht erreichbar sind.
Ist airbnb schädlich für den lokalen Wohnungsmarkt?
Fest steht, airbnb verdrängt Mietwohnungen und führt damit zu einer Verknappung des Angebotes.
Eine Verknappung bedeutet letztlich steigende Mieten. Zudem kann ein hohes Maß an airbnb Vermietungen dazu führen, dass die ansässige Stammbevölkerung verdrängt und das soziale Gefüge geschwächt wird – weil Wohnungen vermehrt an „Touristen“ statt an langfristige Mieter vergeben werden und so die Nachbarschaft an Stabilität und Zusammenhalt verliert.
Zahlreiche Städte im In- und Ausland haben bereits darauf reagiert, airbnb verboten oder eingeschränkt. Davon dürfte Monheim aber noch weit entfernt sein.
Bericht: Walter Thomas
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