Schädlinge setzen Eichen im Knipprather Wald stark zu

13.09.2025

Käfer bedrohen Monheims grünes Herz

 Der Knipprather Wald ist für viele Monheimerinnen und Monheimer ein wichtiges Naherholungsgebiet und zugleich ein Stück Stadtgeschichte. Seit rund 300 Jahren befindet sich das 540 Hektar große Waldgebiet im Familienbesitz von Hermann von Nesselrode. Zwei Drittel der Fläche sind mit Eichen bepflanzt, viele von ihnen weit über 100 Jahre alt. Doch dieses Naturerbe ist stark gefährdet: Rund 30 Prozent der Eichen sind geschädigt.

Käfer breiten sich aus

Vor allem der Eichenpracht- und der Eichenkernkäfer setzen den Bäumen zu. Begünstigt durch trockene Sommer und milde Winter haben sich die Schädlinge in den vergangenen Jahren rasant vermehrt. Sie legen ihre Eier unter der Rinde ab, die Larven fressen sich durch das Holz und unterbrechen die Wasserzufuhr. Besonders betroffen sind ältere Eichen und das sind genau jene, die das Bild des Knipprather Waldes prägen.

Gravierende forstwirtschaftliche Folgen

Für den Waldbesitzer bedeutet das erhebliche Einbußen. Dicke, alte Eichen liefern wertvolles Holz, doch wenn die Stämme frühzeitig gefällt oder von Fraßgängen durchzogen werden, sinkt der Erlös. Hinzu kommen hohe Kosten für Rodung, Waldpflege und Nachpflanzungen. Wird der Bestand gelichtet, dringen Brombeerhecken vor, die aufwendig entfernt werden müssen, damit junge Bäume überhaupt eine Chance haben.

Wie könnten Alternativen aussehen

Um den Wald langfristig zu sichern, setzt von Nesselrode inzwischen auf Vielfalt. Neben Eichen wachsen bereits Douglasien, Lärchen, Buchen, Ahorn und amerikanische Roteichen. So soll ein Mischwald entstehen, der widerstandsfähiger gegenüber Klimaveränderungen ist. Ob dieser Ansatz greift, wird sich jedoch erst in den kommenden Jahrzehnten zeigen.

 

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Kranke Wälder sind nicht nur in Monheim ein Problem

Die Entwicklung im Knipprather Wald steht exemplarisch für viele Regionen Nordrhein-Westfalens. Auch in Ostwestfalen, im Rheinland und im Siegerland melden Förster massive Schäden. Damit droht ein Baum, der traditionell als Symbol für Stärke und Beständigkeit gilt, vielerorts zurückgedrängt zu werden. Für Monheim wäre der Verlust der Eiche nicht nur ein ökologisches Problem, auch die gewohnte Waldlandschaft, die Spaziergänger und Radfahrer schätzen, würde sich dauerhaft verändern. 

 

Bericht: LT

Fotos/Video: anzeiger24.de/ 

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