
ÖPNV gewinnt spürbar an Fahrt
26.09.2025Kostenlose Busse werden von den Monheimern immer häufiger genutzt
Seit April 2020 können alle Monheimer den öffentlichen Nahverkehr mit dem Monheim-Pass kostenfrei nutzen.
Die RWTH Aachen untersucht regelmäßig, wie dieses bundesweit einmalige System genutzt wird und welche Auswirkungen es hat. Die aktuellen Ergebnisse wurden dieser Tage vorgestellt.
Immer mehr Fahrten mit den Bussen
Innerhalb von fünf Jahren hat sich der Anteil der mit dem ÖPNV zurückgelegten Wege von rund fünf auf zehn Prozent verdoppelt. Inzwischen wird demzufolge bereits jeder zehnte Weg in Monheim mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Viele Bürger nutzen die Busse seit der Einführung des Nulltarifs spürbar häufiger. Vor allem Familien und Kinder profitieren von dem unkomplizierten Angebot.
Weniger Autos unterwegs
Parallel zum Anstieg des ÖPNV-Anteils ist der motorisierte Individualverkehr deutlich zurückgegangen. Während 2018 noch knapp die Hälfte aller Wege mit dem Auto oder Motorrad zurückgelegt wurde, liegt der Wert inzwischen bei rund einem Drittel. Diese Verschiebung entlastet nicht nur die Straßen, sondern wirkt sich auch auf Lärm und Luftqualität positiv aus.
Breite Zustimmung in der Bevölkerung
Das kostenfreie Angebot stößt auf hohe Akzeptanz: Über 90 Prozent der Monheimer bewerten es als gut und nützlich. Die Barrierefreiheit beim Zugang zu Mobilität sorgt dafür, dass der Nahverkehr zum festen Bestandteil des Alltags geworden ist.
Und was kostet das alles?
Für die Stadt ist das Angebot mit erheblichen Kosten verbunden. Schon vor dem Projekt flossen jährlich rund 5,5 Millionen Euro an Zuschüssen in den Nahverkehr. Ohne Ticketeinnahmen ist der Finanzierungsbedarf inzwischen auf über 19 Millionen Euro pro Jahr gestiegen. Ob sich dieses Modell langfristig tragen lässt, ist offen und bleibt eine politische wie finanzielle Herausforderung.
Die Ergebnisse der Fallstudie sind nicht wirklich überraschend. Kostenloser Nahverkehr kann tatsächlich zu einem spürbaren Umstieg vom Auto auf den ÖPNV führen. Gerade in einem lokal begrenzten Raum wie Monheim mit dichtem Netz sind die Effekte deutlich erkennbar. Am Ende ist es eine Frage der dauerhaften Finanzierbarkeit.
Quelle: RWTH Aachen
Bericht: LT
Fotos/Video: anzeiger24.de/
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