
Kreis Mettmann macht dem Marienhof das Leben schwer
28.07.2025Landschaftsschutz vs Bürokratie? Streit um einen „Zukunftshof“ in Monheim
Alexander Zimmer möchte in Monheim gegenüber der Marienburg den Marienhof zu einem Modellhof für regenerative Landwirtschaft ausbauen. Dort sollen nachhaltige Nahrungsmittelproduktion, Artenvielfalt und Bildungsangebote Hand in Hand gehen. Die Stadt Monheim unterstützt dieses Vorhaben und hat bereits einen positiven Vorbescheid erteilt.
Doch der Kreis Mettmann, der final entscheidet, blockiert bisher die endgültige Genehmigung.
Bauen im Landschaftsschutzgebiet verboten?
Das Gelände liegt in einem Landschaftsschutzgebiet, und nach Auffassung des Kreises sind dort grundsätzlich keine neuen Gebäude erlaubt. Deshalb verweigert er bereits seit über zwei Jahren die Genehmigung für die benötigten Wirtschaftsgebäude.
Zimmer hält dagegen: Ein Gutachten einer spezialisierten Anwaltskanzlei kommt zu dem Ergebnis, dass sein Vorhaben ein sogenanntes „privilegiertes Vorhaben“ nach § 35 Baugesetzbuch ist. Das bedeutet, dass ein bodengebundener landwirtschaftlicher Betrieb, auch wenn er neu gegründet wird, grundsätzlich gebaut werden darf. Genau das sei hier der Fall, da der Hof mit Agroforstsystemen, Blühstreifen und Verzicht auf Versiegelung einen ökologischen Gewinn bringe.
Geht der Fall zu Gericht?
Ein rechtsmittelfähiger Bescheid vom Kreis wird in den kommenden Wochen erwartet. Kommt es zu einer Ablehnung, kann die Entscheidung vor Gericht überprüft werden.
Die Argumente sprechen laut Gutachten und bisherigen Erfahrungen dafür, dass der Bauer dort wohl Recht bekommt. In einer Reihe vergleichbarer Fälle in Deutschland haben Gerichte bereits entschieden, dass ähnliche landwirtschaftliche Projekte in Landschaftsschutzgebieten genehmigt werden müssen, wenn sie die Schutzgüter nicht beeinträchtigen. Genau darauf beruft sich Zimmer und er könnte damit am langen Ende erfolgreich sein.
Bericht: LT
Foto: anzeiger24.de
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