Kreativität zum Anfassen

30.06.2025

Monheim wird zum Zentrum junger Kulturarbeit

Beim „See You“-Festival in Monheim am Rhein war am vergangenen Freitag alles anders – lebendiger, bunter, kreativer. Auf dem Gelände rund um das Sojus 7 präsentierten Kinder und Jugendliche aus ganz Nordrhein-Westfalen ihre kulturellen Projekte und zeigten eindrucksvoll, was entsteht, wenn junge Menschen Räume zur Mitgestaltung bekommen. 120 Initiativen stellten sich beim großen NRW-Jugendkulturfestival vor – und alle hatten ein gemeinsames Ziel: eine Auszeichnung beim renommierten Jugendkulturpreis NRW.

 

Freiheit – ganz individuell gedacht

Mit einem Plakat in der Hand posiert der 13-jährige Juni für ein Foto. Darauf steht, was für ihn Freiheit bedeutet: draußen sein, Freunde treffen, selbst entscheiden. Sein Beitrag gehört zum Projekt „Meine Freiheit – Deine Freiheit“, initiiert vom Düsseldorfer Verein Akki und der Heinrich-Heine-Universität – nur eines von vielen Beispielen, wie Kinder und Jugendliche durch Kunst ihre Stimme erheben.

 

Von der Idee bis zur Bühne – junge Menschen als Festivalmacher

Was das Festival besonders macht: Nicht nur die Projekte stammen von jungen Menschen, auch die Organisation lag zu großen Teilen in ihren Händen. Elf Jugendliche aus Monheim halfen aktiv bei der Planung und Durchführung – von der Moderation bis zum Entwurf der Festival-T-Shirts. So wurden sie selbst Teil der künstlerischen Gestaltung – ganz im Sinne der kulturellen Bildung.

 

Eine Bühne für kreative Vielfalt

Im Sojus 7, einer ehemaligen Krautfabrik, wurden sämtliche Räume zur Bühne: Auf dem Hof entspannten Besucherinnen und Besucher auf bunten Sitzsäcken, während drinnen Tanz, Theater, Hip-Hop und Lesungen für Stimmung sorgten. Im oberen Stock lud eine bunte Mischung aus Workshops zum Mitmachen ein – vom Theaterprojekt über eine Schreibwerkstatt bis zum Musikproduktionskurs. Wer Lust hatte, konnte sich kreativ austoben – ohne Leistungsdruck, aber mit viel Begeisterung.

 

Spielerische Kunst auf der Treppe

Auch Monheimer Projekte waren vertreten – etwa die Kunstwerkstatt Turmstraße mit dem Werk „Sisyphos“. Auf einer Treppe zwischen Sojus 7 und dem Kindergarten „Ideenreich“ erlebten Schüler ein interaktives Spiel, das an Twister erinnert – gesteuert über QR-Codes. Kunst zum Mitmachen und Anfassen, genau das war das Motto vieler Beiträge.

 

Preisverleihung mit Botschaft

Am Nachmittag wurde es dann spannend: Der Jugendkulturpreis NRW wurde vergeben. Unter den Preisträgern war das Projekt „Düsseldörfchen“ vom Verein Akki, bei dem Kinder in den Sommerferien ihre eigene Stadt gestalten – ein Paradebeispiel für gelebte Teilhabe. Den Jugendkulturpreis selbst teilen sich zwei starke Projekte: das Theaterstück „Lichtblicke“ aus Bielefeld und „Kunst am Gleis“ aus Ibbenbüren. Den europaweit ausgeschriebenen Young Europe Award erhielt der Krea-Jugendclub aus Bergisch Gladbach mit seinem grenzüberschreitenden Hip-Hop-Projekt zur Stärkung demokratischer Werte.

 

Ein starkes Signal für Teilhabe und Demokratie

In einer Zeit, in der gesellschaftliche Strukturen zunehmend unter Druck geraten, senden diese Projekte ein starkes Zeichen: Junge Menschen wollen nicht nur zuschauen – sie wollen gestalten, mitreden und Verantwortung übernehmen. Genau das fördert der Jugendkulturpreis NRW – und Monheim zeigte eindrucksvoll, wie kreativ und kraftvoll das aussehen kann.Weitere Informationen zu allen Projekten und Preisträgern gibt es online unter:w www.jugendkulturpreis.de.

 

Quelle: Nachrichtendienst der Stadt Monheim am Rhein

bearb.: GT

Foto: Vanessa Stratmann ("Kunst am Gleis“, ein Projekt der Jugendkunstschule Pink Pop in Ibbenbüren gewann einen von zwei ersten Preisen)