Gelbe Tonnen: Keine reibungslose Umstellung

Viele Haushalte erhalten falsche Gefäße

Die Systembetreiber der Dualen Systeme hatten die Sammlung der Verpackungsabfälle in den gelben Säcken und Tonnen im Kreis Mettmann neu ausgeschrieben. Ab Januar ist die Firma RMG dafür zuständig. Sie löst die Awista ab. Verbunden mit diesem Wechsel ist ein kompletter Austausch der insgesamt rund 65.000 gelben Behälter im Kreisgebiet. Die RMG hat auch in Monheim am Rhein bereits damit begonnen, neue Tonnen auszuliefern. Die Awista wird ihre Behälter im Zusammenhang mit der letzten Leerung ab Mitte Dezember einziehen. Die neuen Behälter dürfen erst ab Januar benutzt werden.

 

Umstellung nicht reibungslos

Diese Umstellung läuft nicht ganz reibungslos ab. Markus Gronauer (CDU) beim letzten Haupt- und Finanzausschuss: „Es wurden schon jetzt neue Tonnen ausgegeben, die einen Aufkleber tragen, dass man diese noch nicht befüllen soll. Hat die Verwaltung Kenntnis, auf welcher Grundlage die Verteilung funktioniert?“ Manch einer habe an seinem Haus 5 bis 10 Tonnen, mancher gar keine. „Gibt es einen Austausch zwischen der Abfallstelle der Stadt und dem neuen Entsorger?“, so Gronauer. Bürgermeister Daniel Zimmermann äußerte hierzu: „Unsere Beobachtung ist auch, dass das nicht ganz reibungslos gelaufen ist, sondern dass eine ganze Reihe von Haushalten mit falschen Gefäßen beliefert worden sind.“

 

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Beschwerden an neuen Entsorger

Bei Beschwerden sollten sich Bürger an den neuen Entsorger wenden. Das Stadtoberhaupt: „Der neue Entsorger will wohl erst die Belieferung der neuen Tonnen abschließen, bevor dann die Beschwerden abgearbeitet und die richtigen Gefäße geliefert werden sollen.“ Das sei alles nicht ganz glücklich, aber in dieser Angelegenheit seien der Stadt die Hände gebunden. Die gelben Säcke seien nach wie vor nutzbar. Zimmermann: „Wir sind ja schon froh, dass überhaupt schon neue Tonnen geliefert wurden.“ Im worst case könnten sich Bürger auch untereinander nachbarschaftlich helfen.

 

Awista-Tonnen werden entsorgt

„Warum kann RMG die vorhandenen Abfalltonnen der Awista nicht weiternutzen?“, wollte ein Facebook-Nutzer wissen. Im Sinne der Nachhaltigkeit, Ressourcenverbrauch und Kunststoffreduzierung. „Bei uns steht nur die neue Tonne. Die alten wurden noch nicht wieder aufgestellt. Auf den neuen ist ein Mini Aufkleber das man die nicht befüllen soll da sie erst 23 geleert werden. Aber die Tonne ist trotzdem schon fast voll“ kritisierte ein anderer Monheimer auf Facebook. „Das Problem ist nur, wenn man bei der Verteilung vergessen wurde“, klagt ein anderer Nutzer. Man erreiche bei der Firma RMG niemanden. „Telefonisch läuft ein Band mit allgemeinen Infos und auf E-Mails bekommt man auch nur eine Standardantwort, die leider nicht weiterhilft. Mal sehen, was wir im Januar machen, wenn wir ohne Tonne dastehen“, umreisst ein anderer Nutzer seinen Unmut.

 

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AWISTA: Zusammenarbeit ausgeschlossen

„Leider hat die derzeitige Auftragsinhaberin (also die AWISTA, Anm.d.Red.) eine Zusammenarbeit kategorisch ausgeschlossen“, schreibt die RMG auf eine Anfrage von  anzeiger24. Die RMG erwartet nun, dass zum 1. Januar 2023 nicht alle Tonnen von der AWISTA abgezogen sein werden, da dies eine logistische Herausforderung sei. Außerdem wurden ja bereits ab November die neuen Gelben Tonnen verteilt. Die Folge: Es könnten bis in den Januar hinein „teilweise mehrere Behältnisse an den Grundstücken und Bürgersteigen" stehen und in der kalten Jahreszeit "mit eventueller Eisglätte möglicherweise für Behinderungen sorgen“.

 

Unnötiger Krafststoff-Verbrauch

Ein weiterer Nebeneffekt aus Sicht der RMG: Weil die AWISTA die alten Tonnen abtransportiert und die RMG neue abliefert, werde unnötig viel Dieselkraftstoff verbraucht. „Wir müssen uns darüber verwundert zeigen, dass eine Gesellschaft, an der die öffentliche Hand mehrheitlich beteiligt ist, nicht gewillt ist, dem insgesamt vom Umweltgesetzgeber verfolgten Ziel der Ressourcenschonung zu entsprechen“, so die RMG . „Auch für die Herstellung der neuen Abfallgefäße, die im Kreis Mettmann eingesetzt werden, werden große Mengen an Energie, bspw. in Form von Gas, benötigt werden.“ Ungeachtet dessen bereite sich die RMG nun auf die Umstellung vor. Das Gespräch mit der AWISTA werde weiterhin gesucht.

 

RMG: Durchweg schlechte Google-Bewertungen

Derweil sind die Google-Bewertungen der RMG Rohstoffmanagement GmbH durchweg sehr negativ: „Katastrophaler, schlecht geführter Laden“, „absolute Katastrophen-Firma“, „absoluter Saftladen“, „der allerletzte Drecksladen“, „diese Firma ist der absolute Worst Case, den man sich vorstellen kann“, so die Bewertungen einiger Betroffener.

Bericht: Marjana Kriznik

Firmenfoto: RMG Rohstoffmanagement GmbH

 


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