Zoff um Bebauungsplan Königsberger Platz: CDU beantragt Sondersitzung

18.11.2024

In Rheindorf-Nord soll ein neues Quartier entstehen – Notwendig oder „zu viel“?

Der Entwicklungsplan für den Königsberger Platz wächst zunehmend zum politischen Zankapfel heran: „Das Projekt ist ein Gewinn für Rheindorf-Nord!“, meint einerseits Milanie Kreutz, Vorsitzende der SPD-Fraktion Leverkusen. „Hier wird ein ganz neues Quartier geschaffen, das für mehr Aufenthalts- und Lebensqualität sorgt.“

Das sieht die CDU-Fraktion allerdings ganz anders und befürchtet eine zunehmende Verdichtung. Daher beantragen die Ratsherren Frank Melzer und Rüdiger Scholz nun bei der Bezirksbürgermeisterin Michaela Du Padova eine „Sondersitzung der Bezirksvertretung I“ vor der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses am 27. Januar 2025.

 

Was ist da los?

 

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320 Wohneinheiten – Zahl der Wohnungssuchenden rapide gestiegen

Die Wohnungsbaugesellschaft WGL plant, ab 2027 rund 320 Wohneinheiten in vier- bis fünfgeschossiger Bauweise am Königsberger Platz zu schaffen, 50 Prozent davon sind für den sozialen Wohnungsbau eingeplant. Am Standort der ehemaligen Sparkasse soll ein neun-geschossiges Gebäude entstehen.

Vorgesehen sind außerdem eine Quartiersgarage, eine „grüne Freiraumgestaltung“ und ein Lebensmittelgeschäft. Zwei Bestandsgebäude soll für Wohnraum saniert und umgenutzt werden.

Detaillierte Infos gibt es hier.

„Für uns Sozialdemokraten ist das der richtige Weg, um einkommensschwachen Menschen ein qualitatives Zuhause zu bieten“, sagt Laura Rodriguez, SPD-Ratsfrau und Mitglied des WGL-Aufsichtsrates. „Das sind Wohnungen, die Leverkusen dringend benötigt.“ Die Zahl der Wohnungsanfragen bei der WGL sei innerhalb der letzten zehn Jahre um ca. 50 Prozent gestiegen.

Mit dem Vorhaben werde „das Image des Königsberger Platzes immens aufgewertet – autofrei, begrünt und ein Ort, an dem sich die Anwohnerinnen und Anwohner wohlfühlen können“, ergänzt Milanie Kreutz.

 

CDU: „Pläne nicht zielführend“

Die CDU sieht keinen Handlungs-, sondern vielmehr Beratungsbedarf: „Leverkusen ist eine Stadt im Wachstum, und die Entwicklungsdynamik des Stadtteils Rheindorf hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen“, meinen Melzer und Scholz in ihrem Vertagungsantrag. „Vor diesem Hintergrund sind die derzeitigen Pläne der WGL nicht zielführend. Es ist wichtig, sozial verträglichen Wohnraum anzubieten und bei der Umsetzung entsprechender Projekte den sozialen Zusammenhalt sowie die bestehende Wohnstruktur zu erhalten. All diese Aspekte müssen umfassend, mit der nötigen Zeit, diskutiert und beraten werden.“

Die Diskussion könne aber „aufgrund der Gremienabläufe im verbleibenden Turnus dieses Jahres nicht sachgemäß gewährleistet werden. Daher sehen wir die Notwendigkeit, die Bezirksvertretung zu einer Sondersitzung einzuberufen.“

 

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Das wiederum kann WGL-Aufsichtsratsmitglied Ralf Johanns nicht nachvollziehen: „Wie will die CDU dem angespannten Wohnungsmarkt entgegenwirken, wenn sie überall in der Stadt Wohnungsbau und vor allem bezahlbaren Wohnungsbau verhindert? Im Aufsichtsrat der WGL wurde dieses 140-Millionen-Euro-Projekt einstimmig, also mit den Stimmen der CDU, beschlossen. Auch auf der Versammlung gab es kein kritisches Wort der anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der CDU. Unsere Stadt braucht dieses Projekt der WGL, um den Herausforderungen des aktuellen Wohnungsmarktes in einer Großstadt wie Leverkusen gerecht zu werden.“

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Archivfotos/Montage: anzeiger24.de / momentmal/Pixabay

 


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