
Weltflüchtlingstag: Rekordzahlen, dramatische Not – und der Appell an die Menschlichkeit
19.06.2025Das sagen Aktion gegen den Hunger gGmbH, UNO-Flüchtlingshilfe und Terre des Hommes Deutschland e.V. zur dramatischen Situation
Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni rufen Hilfsorganisationen eindringlich dazu auf, den Schutz und die Unterstützung von Geflüchteten weltweit nicht weiter zu vernachlässigen. Neue Zahlen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR zeigen eine erschütternde Realität: Ende 2024 waren weltweit 123,2 Millionen Menschen auf der Flucht – so viele wie nie zuvor. Besonders alarmierend: Fast 40 Prozent von ihnen sind Kinder.
Aktion gegen den Hunger: Alleine 14,3 Millionen Menschen aus dem Sudan geflüchtet
Die Aktion gegen den Hunger gGmbH warnt davor, Flucht als temporäres Phänomen zu betrachten. Die Organisation sieht darin eine zentrale globale Herausforderung unserer Zeit. Ursachen wie Krieg, Verfolgung, Hunger und die Folgen der Klimakrise treiben immer mehr Menschen zur Flucht. Besonders dramatisch sei die Lage im Sudan – der derzeit größten Vertreibungskrise der Welt mit 14,3 Millionen Geflüchteten. Dort wie auch in Syrien, Afghanistan, der Ukraine und im Libanon leistet die Organisation lebensrettende Hilfe: Nahrungsmittel, Trinkwasser, medizinische Versorgung und psychosoziale Betreuung für traumatisierte Menschen.
UNO-Flüchtlingshilfe warnt vor humanitärer Krise durch Unterfinanzierung
UNO-Flüchtlingshilfe, der deutsche Partner des UNHCR, lenkt den Blick auf die prekäre finanzielle Lage der internationalen Flüchtlingshilfe. Während die Zahl der Vertriebenen seit 2014 nahezu explodiert ist, stagniert das Budget des UNHCR – mit gravierenden Folgen: Schutzräume werden geschlossen, Mädchen verlieren Zugang zu Bildung, Kinder geraten in ausbeuterische Arbeit oder Menschenhandel. Die UNO-Flüchtlingshilfe fordert politische Lösungen, verlässliche Finanzierungszusagen und nicht zuletzt mehr Solidarität seitens der Zivilgesellschaft.
Terre des Hommes Deutschland e.V.: Verantwortung endet nicht an der Grenze
Terre des Hommes Deutschland richtet den Fokus auf Kinder auf der Flucht – über 48 Millionen sind es weltweit. In einer Zeit drastischer Kürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit sei dies ein verheerendes Signal, warnt die Kinderrechtsorganisation. Gerade im Südsudan – Zufluchtsort vieler Menschen aus dem Sudan – müssten Hilfsprojekte wegen fehlender Mittel zurückgefahren oder ganz eingestellt werden. Vorstandssprecher Joshua Hofert kritisiert besonders auch die Bundesregierung: „Wer humanitäre Hilfe kürzt, nimmt billigend in Kauf, dass Kinder hungern, nicht zur Schule gehen können oder gar arbeiten müssen.“ Die Organisation fordert, dass Deutschland seiner Verantwortung gerecht wird – jenseits von Grenzzäunen.
Der Weltflüchtlingstag 2025 macht deutlich: Humanitäre Hilfe braucht nicht nur Mitgefühl, sondern politischen Willen und finanzielle Verlässlichkeit. Die Würde und das Überleben von Millionen von Menschen – insbesondere von Kindern – stehen auf dem Spiel.
Zusammenfassung: KA
Foto: J.C.Saenz / Pixabay
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