Haushalt und Rücktrittswunsch: Eskaliert die Krise nun vollends?

08.07.2025

Rathaus Leverkusen auf dem Direktflug in den finanziellen Kollaps?

***Leitartikel***

Vor der Ablehnung des Haushaltentwurfs vom Stadtrat reicht der Kämmerer Michael Molitor seinen Entpflichtungswunsch ein. Damit verschärft sich die Krise um den Leverkusener Haushalt und vor allem um das Haushaltssicherungskonzept, an dessen Ende – also in der Vorschau für zehn Jahre – keine schwarze Null stand. "Einen Direktflug auf den finanziellen Kollaps zu", so formulierte der CDU-Fraktionsvorsitzende Stefan Hebbel das Zahlenwerk in Richtung Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) und Molitor (ebenfalls CDU).

 

Verwaltungsspitze insgesamt in der Kritik

Doch was den auch in diesem Zusammenhang in der Kritik stehenden Molitor angeht, muss man die Zeit ein wenig zurückdrehen: Am 24. Juni verunglückt Kämmerer Molitor mit seinem Auto in seinem Wohnort Kürten. Sekundenschlaf soll die Ursache gewesen sein. Die Stadtverwaltung teilte mit, dass Molitor voraussichtlich bis Mitte August seine Aufgaben als Stadtkämmerer nicht mehr wahrnehmen könne.

 

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Nicht kann! Molitor will nicht mehr!

Kurz vor der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause der Kracher: Molitor schreibt einen Brief an die Ratsmitglieder und Verwaltungsspitze, in dem er seinen Wunsch nach Entpflichtung vom Amt äußert. Er habe nach dem Unfall Zeit gehabt, innezuhalten und sein bisheriges Leben Revue passieren zu lassen, so Molitor. Er habe viel schlucken müssen, aber dazu sei er nicht mehr bereit; und vieles habe an seiner Gesundheit gezehrt. Dies könnte, so wird gemutmaßt, die Ursache für den Sekundenschlaf bei seinem Unfall gewesen sein.

 

Verwaltungsinterne Ränkespiel

Interne Ränkespiel, für die die Leverkusener Politik in Partei- als auch Verwaltungskreisen bekannt ist, sollen dem eigentlich als loyal bekannten Verwaltungsmitarbeiter Molitor, der schon viele Jahre im Dienst der Stadt stand und als ausgleichender Mensch galt, gesundheitlich stark angegriffen haben. Er soll wohl gezwungen gewesen sein, entgegen seinen Ansichten Dinge zu tun – u.a. Absägen des immer stärker werden Geschäftsführers Björn Krischik (Levi-Leverkusener Immobiliengesellschaft) –, die wiederum auf dem Wunschzettel anderer Verwaltungsspitzen standen.

 

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Keinen Schritt weiter, eine Person weniger

Dass die Ratsfraktionen dem vorliegenden Entwurf ablehnend oder enthaltend gegenüber standen , war zu erwarten. Ob im Sommer noch Einsparungen gefunden werden – und dies mit einem Verantwortlichen weniger – und im Herbst bei der nächsten Ratssitzung ein zustimmungswürdiger Haushalt vorliegt, steht in den Sternen. Zumindest ist vorher Kommunalwahl.

Ob die klarere Verhältnisse schafft?

 

GT

Foto: Anzeiger24.de

 

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