Stillstand Fahrradparkhaus Opladen: Warum jetzt auch in Wiesdorf?

Opladen Plus zweifelt am Sinn des Projektes – SWM hält dagegen

Das Fahrradparkhaus am Opladener Bahnhof hat noch nicht den Status erreicht, den sich die Betreiber erhofft hatten. Von Mai 2023 bis Februar 2024 gab es gerade mal rund 550 Buchungen. Seit Ende Mai 2024 ist es wegen einer Störung der Schiebetüranlage und Zugangskontrolle gesperrt. Seither müssen sich die Nutzerinnen und Nutzer mit den "normalen" Abstellplätzen begnügen (s. Foto).

Und jetzt plant die Stadtteilentwicklungsgesellschaft Wiesdorf/Manfort (SWM) eine ähnliche Einrichtung am Bahnhof Mitte. Das erzeugt zumindest bei der Ratsfraktion Opladen Plus für Stirnrunzeln. In der Bezirksvertretung I sowie im Finanz- und Umweltausschuss beantragten die Ratsherren Stephan Adams und Markus Potts eine "Verkleinerung" des Vorhabens. Das haben die anderen Fraktionen zwar stets abgelehnt (und werden es vermutlich auch in der heutigen Ratssitzung), aber die Diskussion bleibt: Warum sollte ein Fahrradparkhaus in Wiesdorf besser angenommen werden als in Opladen?

 

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SWM: „Projekt hat hohe Bedeutung für Wiesdorf“

Das Opladener Fahrradparkhaus (3 Millionen Euro Baukosten) sei „offensichtlich überdimensioniert“ und gar „peinlich“, meinen Adams und Potts. Außerdem können sie „keinen wirklichen Willen“ der Verwaltung erkennen, „das Haus an den Mann bzw. Radfahrer zu bringen“. Die Stadt Leverkusen mache sich „zum Gespött der ganzen Republik, wenn sie dieser Investitionsruine gleich eine zweite danebenstellt“.

 

Die SWM (die nicht die Betreiberin des Opladener Fahrradhauses ist, sondern die wupsi GmbH) hält dagegen und kann „keinen Vergleich“ zwischen den beiden Projekten sehen.

Der Stadtrat hatte Ende 2022 den Neubau des Bahnhofsgebäudes beschlossen, dies beinhaltet auch ein Fahrradparkhaus, heißt es in einer Stellungnahme zum Antrag von Opladen Plus. Der Bahnhof ist ein „bedeutender Verkehrsknotenpunkt“ mit Omnibusbahnhof, Mobilstation und Carsharing, liegt außerdem in der Nähe der Fußgängerzone und Rathaus-Galerie und wird an die geplante Radpendlerroute angebunden. Daher sei die Dimensionierung „angemessen“ und „von hoher Bedeutung“.

 

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Auf unsere Nachfrage antwortet die Stadt Leverkusen ergänzend: „Unsere Analysen haben ergeben, dass am Standort Leverkusen-Mitte ein Fahrradparkhaus sinnvoll ist, daher verfolgen wir den Gedanken weiter.“

Es soll nach jetzigem Planungsstand „modular" mit ca. 350 Stellplätzen ausgestattet werden: „Modular bedeutet, dass sowohl Stellplätze bei Bedarf erweitert als auch reduziert und einer anderen Nutzung zugeführt werden könnten“, erklärt uns das Rathaus.

 

Zahl der Stellplätze hängt vom Ergebnis des Architekturwettbewerbs ab

Aber auch das ist noch nicht in Stein gemeißelt. Denn es gibt vier ausgewählte Planentwürfe für den neuen Hauptbahnhof aus dem Architektenwettbewerb.

„Die SWM geht jetzt mit den Preisträgern ins Verhandlungsverfahren. Danach steht fest, mit welcher Architektur das Bahnhofsgebäude und das Fahrradparkhaus umgesetzt werden. Je nach Entwurf des Architekturbüros variieren die Stellplätze“, heißt es weiter. „Es wird in den nächsten Schritten und nach dem Verhandlungsverfahren immer konkreter.“

 

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Und wann kann das Opladener Fahrradhaus wieder genutzt werden?

Dazu teilt uns die Stadt mit: „Die Arbeiten wurden bereits mehrfach an eine Fremdfirma vergeben. Nach mehreren erfolglosen Reparaturen wurde nun eine alternative Firma beauftragt. Der Reparatur-Termin kann voraussichtlich kommende Woche [also KW 51, Anm.d.Red.] stattfinden. Wenn er erfolgreich verläuft, muss die Technik der Tür getestet werden. Erst danach kann das Parkhaus wieder in Betrieb genommen werden.“

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Archivfotos: anzeiger24.de

 


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