Autobahnausbau „Stelze“: Großbaustelle wird „das Leben in Leverkusen massiv beeinträchtigen“
18.02.2025Stadtrat beschließt: Verwaltung soll Strategie entwickeln und mit Autobahn GmbH verhandeln
Wenn die Autobahn GmbH eines Tages den Ausbau der A1-Stelzenbrücke starten sollte, dann will die Stadt Leverkusen vorher ein paar Wörtchen mitreden. Darauf hat sich der Stadtrat in seiner Sitzung am 17. Februar 2025 mehrheitlich geeinigt. Auf Antrag der CDU-Fraktion soll „die Verwaltung beauftragt werden, die kurzfristig notwendig werdende organisatorische und planerische Begleitung der räumlichen Auswirkungen der Großbaustelle umgehend pro-aktiv umzusetzen“, so der Wortlaut. Soll heißen: Das Rathaus soll nun Kontakt mit der Autobahn GmbH aufnehmen und „Verhandlungen führen“.
Was genau ist nun damit gemeint?
Sperrungen, Baustellenverkehr, Einschränkungen für Anlieger, Firmen und Vereine
Das Mammut-Projekt wird Auswirkungen auf die Bereiche Küppersteg und Manfort haben, sagt Oberbürgermeister Uwe Richrath: „Die Baustelle ‚Stelze‘ wird das Leben in Leverkusen über viele Jahre massiv beeinträchtigen. Anwohnende, die benachbarten Vereine, aber auch alle Leverkusenerinnen und Leverkusener werden durch die zu erwartenden Sperrungen, den prognostizierten Baustellenverkehr und den großflächigen Wegfall von Flächen zu spüren bekommen.“
Daher schreibt die CDU in ihrem Antrag: „Ziel muss es sein, die innere Funktionsfähigkeit der Stadt im Wirkungsbereich der Baustelle und auf dieser für Leverkusen so relevanten Nord-Süd-Verbindung pro-aktiv zu sichern und für die Zeit der Bauphase umgehend ein tragfähige pro-aktive Begleitung städtischerseits operativ zu gewährleisten. Oberste Prämisse ist dabei, die Beeinträchtigungen für die Stadt weitestmöglich zu minimieren.“
Für die möglichen Szenarien soll die Stadtverwaltung nun Strategien entwickeln. Darüber soll noch einmal extra in einer Sondersitzung des Rates gesprochen werden.
Städtisches Kernteam soll Belange von Leverkusen vertreten
Im Gespräch mit der Autobahn GmbH soll die Stadt Leverkusen daher „von Beginn an und schon vor der Einrichtung der Baustelle auf die Planungen Einfluss nehmen, um für Leverkusen, insbesondere die Anwohnenden, verträgliche Lösungen auszuhandeln“, ergänzt daher die Stadtverwaltung in ihrer Stellungnahme. Ein Kernteam soll künftig „die unterschiedlichen Belange von Bürgerschaft, Anrainern, Vereinen etc. aufgreifen und bewerten, mit den verschiedenen inner- und außerstädtischen Fachstellen und Gremien abstimmen“. Mit diesen Infos sollen dann die Entscheidungsträger aus dem Baudezernat sowie der Fachbereiche Verkehrsplanung und Tief- und Brückenbau in die Verhandlungen mit der Autobahn GmbH treten.
Auf der städtischen Internetseite soll die Öffentlichkeit über die aktuellen Entwicklungen, aber auch mögliche Sperrungen, Umleitungen und Änderungen beim ÖPNV informiert werden. Die Webseite soll auch Kontaktmöglichkeiten für Bürgerdialoge, Termine für Info-Veranstaltungen etc. enthalten. Darüber hinaus ist eine Social Media-Kampagne geplant.
Wie geht es nun weiter?
Im zweiten Quartal 2025 wird ein Statik-Gutachten der Autobahn GmbH zur „Stelze“ erwartet. Nach dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden im September 2024 werden bundesweit alle Brückenbauten auf ihre Tragfähigkeit hin überprüft. Die Stadt rechnet dann bereits mit „sehr kurzfristigen Maßnahmen zur Sicherung des Brückenbaus“.
Da wird dann wohl die erste Bewährungsprobe auf die Bayer-Stadt zukommen.
Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos/Montage: Archiv anzeiger24.de / Ki generiert mit Adobe Firefly
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