Schoko-Schock! Preise schmelzen dahin – doch es gibt Alternativen
26.11.2025Zartbittere Wahrheit zur Kakao-Krise – Unternehmen entwickeln einfallsreiche Rezepte mit Sonnenblumenkernen oder Hafer
Der weltweite Schokoladenmarkt steht unter Druck: Extreme Wetterlagen, sinkende Erträge und hohe Rohstoffpreise belasten Produzenten und Verbraucher gleichermaßen: die klassische Schokolade – vor allem in der Weihnachtszeit – wird immer teurer. Doch es gibt kakaofreie Alternativen. Der TÜV SÜD erklärt, wie sie hergestellt werden, woraus sie bestehen und warum die richtige Kennzeichnung essenziell ist.
Wie Schokolade – nur ohne Kakao
Weil der Rohstoff knapp und teuer bleibt, setzen junge Unternehmen auf innovative Rezepturen, die ganz ohne Kakao auskommen – geschmacklich aber erstaunlich nah an das Original heranreichen.
Je nach Rezeptur kommen Sonnenblumenkerne, Zucker, Milchpulver bzw. bei veganen Sorten, Sonnenblumenkernmehl zum Einsatz. Als Kakaobutter-Äquivalente werden Palmöl, Sojabohnen, Rapsöl oder Shea genutzt. Hinzu kommen verschiedene Geschmackszutaten wie Haselnüsse, Pfefferminze, Marzipan und andere.
Dabei wird aber am traditionellen Schokoladenherstellungsprozess festgehalten: Die Rohstoffe werden fermentiert, geröstet, conchiert und schließlich das Fett raffiniert. So werden auch Sonnenblumenkerne bzw. Hafer ähnlich wie Kakaobohnen behandelt und in mehreren Schritten zu einem aromatischen Konzentrat vermahlen. Dies wird mit anderen Zutaten wie Zucker und pflanzlichen Fetten gemischt und die Masse conchiert. Beim Conchieren werden flüssige Massen lange gerührt und geknetet, um Festigkeit, Aromen und Inhaltsstoffe des Produktes zu verbessern.
Neue Rezepturen jenseits der Kakaoverordnung – Produkte richtig kennzeichnen, validieren und verifizieren
Wichtig dabei ist aber: Die Produkte dürfen nicht als "Schokolade" bezeichnet werden, denn der Begriff ist rechtlich an eine definierte Menge von Kakao gebunden, erklärt Dr. Andreas Daxenberger, Lebensmittelexperte von TÜV SÜD: "Deshalb ist die Kennzeichnung als 'kakaofreie Schokoladen-Alternative' erforderlich.
Die Kennzeichnung der Produkte muss gemäß Lebensmittel-Informationsverordnung so erfolgen, dass eine Irreführung der Verbraucher ausgeschlossen ist. Insbesondere ist die Verwechselbarkeit mit Kakaoprodukten, aufgrund von Aufmachung oder Produktbeschreibung zu vermeiden. Überprüft wird das nicht nur durch die amtliche Lebensmittelüberwachung, sondern auch in den privatwirtschaftlichen Lebensmittel-Zertifizierungsprogrammen wie "International Food Standard" (IFS), die TÜV SÜD bei den Lebensmittelherstellern durchführt.
Quelle: TÜV Süd
bearb: KA
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