Rekord: Deutsche Bahn zahlte 92,7 Millionen Euro Entschädigung für Verspätungen

Magazin Capital: EU-Fahrgastrechte schränken Ansprüche ab Juni ein – "Marodes Schienennetz"

Weil sich Verspätungen häufen, hat die Deutsche Bahn im vergangenen Jahr eine Rekordsumme an Fahrgastentschädigungen auszahlen müssen. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin Capital.

Die Erstattungen stiegen demnach auf 92,7 Millionen Euro und lagen damit zweieinhalb-mal so hoch wie im Vorjahr, als 38,2 Millionen Euro ausbezahlt wurden.

 

Eine Erstattung bekamen demnach 3,4 Millionen Menschen, so viele wie noch nie. 3,8 Millionen Fälle bearbeitete die Bahn 2022 nach eigenen Angaben insgesamt.

Hauptgrund für die Rekordzahlen sei „das überlastete und marode Schienennetz, auf dem es immer häufiger zu Störungen und Ausfällen kommt“, schreibt das Magazin. „So lag die Pünktlichkeitsrate im Fernverkehr im vergangenen Jahr bei nur 65,2 Prozent.“

 

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Neue EU-Regel in der Diskussion – Bahn arbeitet an Kulanzregelung

Hinzu kommt: Welche Rechte Fahrgästen bei Verspätungen in Zukunft zustehen, ist derzeit in der Diskussion.

Die aktuellen Regelungen finden Bahnkundinnen und -kunden hier.

Doch das könne sich ab Juni ändern, schreibt Capital: „Nach einer EU-Verordnung sollen die Ansprüche von Bahnreisenden zum Teil deutlich eingeschränkt werden: Analog zum Flugverkehr entfielen dann Entschädigungsansprüche bei ‚außergewöhnlichen Umständen‘. Bei Extremwetter oder großen Naturkatastrophen müsste die Bahn künftig nicht mehr zahlen; auch wenn Personen auf den Gleisen die Weiterfahrt verhindern oder Kabel gekappt wurden, wäre sie nicht mehr in der Pflicht.“

Nach Capital-Informationen werde aber an einer „großzügigen Kulanzregelung“ gearbeitet: Man wolle den Kunden nicht noch mehr zumuten, heißt es.

 

Quelle: CAPITAL
Fotos: E.Westendarp/booger-picker / Pixabay

 


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