Waldbrandgefahr durch Hitze: Schutzgemeinschaft befürchtet Zerstörung von Lebensräumen

13.08.2025

Verband fordert mehr Sensibilisierung und Maßnahmen zur Klimaanpassung

Mal wieder über 35 Grad Hitze in Deutschland. Darunter leiden nicht nur viele Menschen, sondern auch die Natur. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) warnt vor vermehrten Waldbränden und fordert mehr Handlungsbedarf. Vor allem die Aufklärungs- und Bildungsarbeit sollte im Hinblick auf die überwiegend menschenverursachten Brände weiter vorangetrieben werden.

 

Seit 1977 gibt es die Waldbrandstatistik. Daraus gehe deutlich hervor, dass vor allem in besonders trockenen und heißen Jahren eine erhöhtes Waldbrandrisiko besteht. Im Spitzenjahr 2022 wurden etwa 2.397 verschiedene Waldbrände und eine insgesamt zerstörte Fläche von 3.058 Hektar dokumentiert, berichtet SDW-Präsidentin Ursula Heinen-Esser und mahnt: "Die zum Teil schweren Waldbrände der Jahre 2018, 2019 und 2022 zeigen, dass Handlungsbedarf besteht. Wir müssen unsere Wälder durch einen beschleunigten Waldumbau und eine zielgerichtete Wiederbewaldung besser an den Klimawandel anpassen. Auf diese Weise fördern wir nicht nur den Klimaschutz und die Biodiversität, sondern auch die Resilienz gegenüber Bränden. Dafür braucht es in Zukunft mehr Forschung, mehr finanzielle Unterstützung und vor allem mehr politische Überzeugung."

 

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Ursachen von Waldbränden

Nur die wenigsten Waldbrände können nachweislich auf natürliche Ursachen zurückgeführt werden. Die Daten des Jahres 2022 zeigen, wie wichtig Aufklärung ist:

  • 23 Prozent der Brände wurden durch Fahrlässigkeit verursacht.
  • 19 Prozent gehen auf eine nachgewiesene Brandstiftung zurück.
  • Nur knapp 2 Prozent der Waldbrände haben natürliche Ursachen.

  

Welche Folgen hat ein Brand für den Wald?

Auch wenn es Regionen gibt, in denen natürliche Waldbrände für das Ökosystem eine wichtige Rolle spielen - zum Beispiel in den USA, in Südeuropa und Australien - wirken sich Waldbrände im gemäßigten Klima Deutschlands meistens negativ aus, ergänzt Christoph Rullmann, Bundesgeschäftsführer der SDW: "Bei Waldbränden werden Lebensräume längerfristig zerstört, zahlreiche Mikroorganismen, Pflanzen und Tiere fallen den Flammen zum Opfer. Aber auch Eigentum wird gefährdet oder zerstört. Durch die nötigen Löscharbeiten entstehen zum Teil hohe Kosten und natürlich auch Risiken für die Einsatzkräfte. Noch dazu gelangen Schadstoffe in die Umwelt und große Mengen an gespeichertem Kohlenstoff als CO2 in die Atmosphäre, wodurch wiederum der Klimawandel verstärkt wird."

 

Forderungen der SDW zur Waldbrandbekämpfung

  • Die bundesweite Sensibilisierung zum Thema Waldbrand als wirksame Prävention gegen die hauptsächlich menschenverursachten Brände.
  • Weiterer und schnellerer Umbau der Wälder in artenreiche Mischwälder unter Berücksichtigung der Waldbrandprävention, da vor allem reine Nadelwälder anfällig für Brände sind.
  • Einen Ausbau der Waldforschung in Deutschland. Die Klimaanpassung unserer Wälder benötigt fundierte Daten und wissenschaftliche Analysen für die Erarbeitung von zukunftsfähigen Konzepten.
  • Die langfristige Stärkung des Wasserhaushaltes in den Wäldern, um trockenen Böden entgegenzuwirken. Oberflächenwasser darf nicht mehr aus dem Wald geleitet werden, sondern sollte im Waldboden versickern.
  • Die Anlage von Löschteichen beziehungsweise Wasserreservoirs in Risikogebieten.
  • Eine Förderung der Kapazitäten und der Zusammenarbeit zwischen Forst und Feuerwehr, auch auf internationaler Ebene in Kooperation mit erfahrenen Ländern.
  • Eine flächendeckende Waldbrandüberwachung auf dem gesamten Bundesgebiet und die Entwicklung von optischen sowie KI-gestützten Frühwarnsystemen.
  • Die Implementierung von TÜV-Regularien und darauf aufbauend die intensive Prüfung des Brandschutzes von Windkraftanlagen im Wald.

 

Quelle: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW)

 


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