Scan-Autos: Kommt jetzt die digitale Jagd auf Falschparker?

07.05.2025

IT-Technik ist 20 x schneller als Politessen

Die Überwachung des ruhenden Verkehrs steht in Deutschland vor einer kleinen Revolution – angetrieben von Technik, die schneller und effizienter arbeitet als der Mensch. In Stuttgart wird derzeit ein sogenanntes Scan-Auto getestet, das Falschparker automatisch erkennt. Eine einzige Person im Fahrzeug kann damit bis zu 1000 parkende Autos pro Stunde kontrollieren – zum Vergleich: Ein zu Fuß gehender Verkehrsüberwacher schafft in derselben Zeit gerade mal 50.

Grund dafür sind nicht nur das langsame Vorankommen, sondern auch häufige Diskussionen mit aufgebrachten Autofahrern. Vor denen ist man natürlich im Auto besser geschützt – und kann im Fall eines aggressiven Falschparkers schneller das Weite suchen.

 

Politessen werden der Masse an Überschreitungen nicht mehr Herr

In vielen deutschen Städten erfolgt die Parkraumkontrolle heute noch wie zu Beginn der Automobilgeschichte: Mitarbeitende der Stadt laufen Straßen ab, werfen einen Blick hinter die Windschutzscheibe und suchen nach einem gültigen Parkschein oder einem Bewohnerausweis. Zwar gibt es inzwischen moderne Varianten wie das Handyparken per App, auch die Verkehrsüberwachung nutzt digitale Geräte zur Kontrolle – doch das Prinzip bleibt mühsam und personalintensiv.

 

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Erste Praxistests sind vielversprechend

Kein Wunder also, dass viele Kommunen gespannt nach Stuttgart blicken. Auf dem Parkplatz der Universität Hohenheim testet das baden-württembergische Verkehrsministerium seit April ein neues System: Ein Auto, ausgestattet mit Dachkamera und Software der Berliner Firma DCX, scannt die Kennzeichen abgestellter Fahrzeuge und gleicht sie automatisch mit einer Datenbank ab. Dort sind berechtigte Parker registriert – zum Beispiel Mitarbeitende der Universität oder Tagesgäste, die ihr Kennzeichen beim Ticketkauf angeben.

Fairerweise fährt das Auto zweimal vorbei, bevor ein Verstoß registriert wird – wer beim ersten Mal noch am Automaten steht, wird nicht sofort bestraft.

 

Scan Autos: Deutschland hinkt einmal mehr hinterher

Im europäischen Vergleich hinkt Deutschland einmal mehr hinterher. In Städten wie Paris, Amsterdam oder Brüssel sind Scan-Autos bereits fester Bestandteil der Verkehrsüberwachung – und der Anteil der Falschparker ist dort laut Berichten deutlich gesunken.

 

Bericht: Walter Thomas

Foto: anzeiger24.de

 


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