Messerattacke in Stuttgart: Polizeigewerkschaft fordert ungewöhnliche Konsequenzen

07.08.2024

Vorschlag: Netflix-Abo und Messeramnestie bei freiwilliger Abgabe

Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke, sprach sich als Konsequenz aus der Messerattacke von Stuttgart für die „sofortige Umsetzung einer Waffenamnestie für Messer“ aus: „Im vergangenen Jahr haben meine Kolleginnen und Kollegen fast 9.000 Messerangriffe der schweren und gefährlichen Körperverletzung erfasst. Diese Zahlen geben Anlass zu großer Sorge und machen ein schnelles Handeln unabdingbar“, so der GdP-Chef. Verbotene und gefährliche Messer müssten „schnell aus privaten Händen entfernt werden, für mehr öffentliche Sicherheit“, betonte Kopelke.

 

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Eine Messeramnestie sei ein erster möglicher Schritt: „Damit diese Maßnahme effektiv ist, muss die Bundesregierung für Abgebende ernsthafte Anreize schaffen. Konkret könnte das bedeuten: ein Jahr Netflix für die Abgabe eines verbotenen Butterfly-Messers.“

 

Waffenrecht anpassen – aber wie?

Außerdem fordert Kopelke von der Politik „langfristige strukturelle Anpassungen zur verbindlichen Regulierung von Messern“ in der Öffentlichkeit: „Das deutsche Waffenrecht ist gegenwärtig zu kompliziert, um den Umgang mit Messern klar zu regeln. Die GdP regt daher eine Vereinfachung an.“

 

Die GdP begrüßt auch Einschränkungen wie ein Messerführverbot: „Jedoch geben wir zu bedenken, dass damit verstärkte Kontrollen einhergehen. Deren verlässliche Umsetzung erfordert zusätzliches Personal und eine verbesserte Ausstattung für unsere Polizeien“, betonte der GdP-Chef.

 

Quelle: Gewerkschaft der Polizei (GdP)

Fotos: anzeiger24.de / Pixabay

 


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