Coup im Louvre: Kronjuwelen-Diebe nutzten Aufzug von deutscher Firma

22.10.2025

Dreiste Langfinger: Wie ein gestohlenes Gerät aus NRW den spektakulärsten Kunstraub des Jahres möglich machte

Eine Spur beim spektakulären Juwelenraub im Pariser Louvre führt jetzt überraschend nach Nordrhein-Westfalen: Der Möbelaufzug, mit dem die Täter in das Museum gelangten, stammt von der Firma Böcker Maschinenwerke aus Werne. Gegenüber dem WDR bestätigte das Unternehmen, dass das Fahrzeug vor dem Einbruch gestohlen worden war.

 

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Vier maskierte – und dreiste – Täter hatten am 19. Oktober 2025 die Kronjuwelen aus Napoleons Schmucksammlung geraubt. Laut französischer Staatsanwaltschaft fuhren sie mitten am Tag mit einem Lkw samt Hebebühne am Museum vor, um auf einen Balkon im ersten Stock zu gelangen, und drangen über ein Fenster in die Ausstellungsräume ein. Binnen Minuten brachen sie zwei Vitrinen auf, ließen acht wertvolle Schmuckstücke mitgehen – darunter Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen aus dem Besitz früherer Königinnen und Kaiserinnen – und entkamen unbehelligt.

 

Täter gaben sich als Bauarbeiter aus 

Nach Informationen des WDR geriet das "Tatwerkzeug", ein Agilo Schrägaufzug der Firma Böcker, offenbar auf ungewöhnlichem Weg in die Hände der Täter.

Diesen Aufzug haben wir vor Jahren an einen französischen Vermieter verkauft. Die Täter haben sich letzte Woche diesen Aufzug einweisen lassen, dann aber diesen Aufzug während der Einweisung geklaut", erklärte jetzt Geschäftsführer Alexander Böcker dem WDR. "Der ist auch letzte Woche geklaut gemeldet worden. Sie haben die Beschriftung des Kunden entfernt, sie haben die Kennzeichen ausgetauscht und sind dann wie Bauarbeitende mit gelben Warnwesten und Absperrband dort angerücktSelbstverständlich hatten wir keinen Kontakt zu den Tätern und haben mit dem ganzen Vorgang nichts zu tun, außer dass unsere Maschine genutzt wurde.“

  

Augenzwinkernde Werbung: Auch kriminelle Profis setzen auf die besten Geräte“

Als der Hersteller von dem Einsatz seiner Maschine erfuhr, überwog nach dem ersten Schock offenbar ein Stück Galgenhumor und Ironie. Tatsächlich nutzte das Unternehmen den unerwarteten Medienrummel auch, um mit Augenzwinkern auf die Qualität seiner Produkte aufmerksam zu machen: Auch kriminelle Profis setzen halt auf die besten Geräte und besten Maschinen. Als im Laufe des Tages klar war, dass da kein körperlicher Schaden entstanden ist, haben wir das alles auch ein bisschen mit Humor genommen.“

  

88 Millionen Euro Schaden Sorge um "historischen Schaden"

Nach Angaben des Louvre beträgt der materielle Schaden rund 88 Millionen Euro. Doch der Verlust sei kaum in Geld zu messen, da die Schmuckstücke Teil der französischen Kulturgeschichte seien. Noch höher sei "der historische Schaden", erklärte die französische Staatsanwältin Laure Beccuau. Die warnte die Täter davor, die Stücke zu zerstören oder einzuschmelzen. Sie würden niemals 88 Millionen Euro für ihre Beute erhalten“, wenn sie auf die sehr schlechte Idee“ kämen, die Juwelen auseinanderzunehmen. Die Hoffnung bleibt, dass die gestohlenen Kunstschätze unversehrt auftauchen.

 

Die französischen Ermittlungsbehörden fahnden weiterhin nach den vier Verdächtigen.

 

Quelle: WDR / tagesschau

bearb.: KA

Foto: matt 86/Pixabay

 

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