Bahn-Verspätungen wegen „Vegetations-Störungen“: Bäume bremsen Züge aus

29.07.2025

Äste und Stämme auf den Schienen – Klimawandel legt Streckennetz lahm – Und die Fälle nehmen zu

Die zahlreichen nervigen Verspätungen bei der Deutschen Bahn haben viele Gründe: Schienennetz und Infrastruktur sind marode, Baustellen, krankheitsbedingte Personalausfälle bremsen den Verkehr aus. Es gibt aber noch eine weitere Ursache, berichtet das ARD-Politikmagazin Report Mainz: Im vergangenen Jahr soll es 4.900 „vegetationsbedingten Störungen“ im Streckennetz der Deutschen Bahn gegeben haben, etwa durch umgestürzte Bäume am Gleis oder Äste auf den Schienen. Seit 2019 sei die Zahl im Durchschnitt jährlich um ca. 500 gestiegen, heißt es in dem Beitrag, der am 29. Juli ab 21.45 Uhr ausgestrahlt wird und in der Mediathek abgerufen werden kann.

 

„Folgen des Klimawandels“: Bahn gibt 240 Millionen Euro für Maßnahmen aus

Und die Vorfälle könnten weiter zunehmen, meint Bahn-Konzernsprecherin Anja Bröker im Interview: „Wenn wir den Klimaforschern Glauben schenken, und das tun wir bei der Deutschen Bahn, dann wird dieser Trend so weitergehen, weil die Folgen des Klimawandels auch nicht nachlassen.“

 

Rund 240 Millionen Euro habe die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben im Jahr 2024 für so genannte „Vegetationsmaßnahmen“ ausgegeben. Das seien 100 Millionen Euro mehr als noch 2021.

Mit Försterinnen und Förstern, Drohnen, Hubschraubern, und Satelliten werden der Zustand der Bäume und akute Gefahrstellen geprüft. „Und das ist etwas, was wir nicht runterfahren, sondern im Gegenteil verstärken. Und gleichzeitig arbeiten wir an Risikokarten mit Hilfe von Geodaten“, erklärt die Bahnsprecherin weiter.

 

Grüne: „Das reicht nicht“

Doch das allein genüge nicht, meint Matthias Gastel, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen, Obmann seiner Bundestagsfraktion für Bahnpolitik und ehemaliger Aufsichtsrat der Konzerntochter DB InfraGo, in dem Beitrag: „Wenn die bisherigen Maßnahmen ausreichen würden, hätten wir keinen Anstieg vegetationsbedingter Störungen. Wir haben aber einen Anstieg, und damit ist leicht belegt, dass die Aktivitäten der Deutschen Bahn ganz offensichtlich nicht ausreichen. Das heißt, entweder macht sie das Falsche oder sie tut nicht genug, aber auf jeden Fall reicht es am Ende nicht, um die Störungen zu reduzieren".

 

Auch die Bundesregierung müsse mehr tun: „Der Bund hat ein ureigenes Interesse an einer möglichst hohen Verfügbarkeit der Infrastruktur und wenn die eingeschränkt wird, und 5.000 Störfälle sind eine ganze Menge, dann ist es auch am Bund, auf die Deutsche Bahn einzuwirken, diese Störursachen bestmöglich nach unten zu bringen, damit die Streckenwieder befahrbar sind."

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) dagegen betont, dass Vegetationskontrollen und -maßnahmen in den „alleinigen Zuständigkeitsbereich der DB InfraGo“ fallen.

 

Quelle: SWR – Das Erste
bearb. KA
Fotomontage: Archiv anzeiger24.de / KI generiert mit Adobe Firefly

 

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