Waldsterben explodiert! Nur noch jeder fünfte Baum ist gesund

14.05.2024

Chronisch krank: Darum sollten wir für den Erhalt der Natur kämpfen

Das Bundesministerium für Landwirtschaft hat dieser Tage den Waldschadensbericht 2023 vorgelegt. Das erschreckende Ergebnis: 80% der Hauptbaumarten – Fichte, Kiefer, Buche und Eiche – sind mittlerweile in Mitleidenschaft gezogen. Eine kleine Verbesserung ergibt sich lediglich bei den Kiefern: Der Anteil dieser Bäume mit besonders lichten Kronen sank von 28% auf 24%. Für Buchen, Eichen und Fichten verzeichnete das Ministerium jedoch eine Zunahme schwerer Kronenschäden.

 

Seit 1984 überwacht das Bundesministerium systematisch den Zustand der Wälder, und seitdem hat sich der Anteil beschädigter Bäume stetig erhöht. "Die Schadensniveaus bleiben sehr hoch", stell das Ministerium fast schon resignierend fest.

Das fortgesetzte Problem der Waldschäden wird vorrangig der Klimakrise zugeschrieben. Laut Bundesagrarminister Cem Özdemir sind aktuell nur noch 20% der Bäume vollkommen gesund.

 

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Özdemir kommentierte die Lage bei einer Präsentation in Berlin mit den Worten: "Der Wald wird zunehmend zu einem chronisch Kranken." Der Minister unterstrich deshalb erneut die Dringlichkeit einer langfristigen "Therapie" für dieses essenzielle Ökosystem, einschließlich der Umgestaltung zu vielfältigeren Mischwäldern.

 

Es sind zwar hunderte Millionen Euro für die Waldhilfe vorgesehen, aber eine dauerhafte Finanzierung dieser Maßnahmen steht noch aus. Die Herausforderungen durch Hitzestress, Trockenheit und Schädlinge wie Borkenkäfer machen die Situation weiterhin kritisch. Eine nachhaltige und umfassende Erholungsstrategie wird als unerlässlich für die Zukunft der deutschen Wälder gesehen.

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So schön kann „Wald“ sein

Foto: T. Dahlberg/Pixabay

 

Ein gesunder Wald ist überlebenswichtig für die Menschheit

Gesunde Wälder spielen eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Menschen. Sie bieten zahlreiche ökologische, wirtschaftliche und soziale Vorteile, die oft erst bei ihrem Fehlen vollständig geschätzt werden. Hier sind einige der wichtigsten Gründe, warum gesunde Wälder für Menschen von großer Bedeutung sind:

 

1. Klimaregulierung

Wälder tragen zur Stabilisierung des globalen Klimas bei, indem sie Kohlendioxid aus der Atmosphäre absorbieren und Sauerstoff freisetzen. Dieser Austausch ist entscheidend für die Bekämpfung der Klimaerwärmung.

Gesunde Wälder wirken wie Kohlenstoffsenken, die helfen, den Anstieg der globalen Temperaturen zu verlangsamen.

 

2. Luftqualität

Bäume filtern Schadstoffe aus der Luft, indem sie Partikel wie Staub, Ruß und Pollen aufnehmen. Dies verbessert die Luftqualität, was besonders in städtischen Gebieten mit hoher Luftverschmutzung von Bedeutung ist.

Menschen, die in der Nähe von Wäldern leben, profitieren oft von einer besseren Luftqualität und einem geringeren Risiko für Atemwegserkrankungen

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Auch Tiere sind auf gesunde Wälder angewiesen

Foto: Daniel Mačura/Pixabay


3. Wasserschutz

Wälder spielen eine Schlüsselrolle im Wasserkreislauf. Sie helfen, das Niederschlagswasser zu filtern und tragen zur Reinhaltung unserer Flüsse und Seen bei. Durch die Absorption und langsame Freigabe von Wasser helfen Wälder auch, Überschwemmungen zu verhindern und die Wasserverfügbarkeit in Trockenzeiten zu sichern.

 

4. Biodiversität

Gesunde Wälder sind Heimat für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten. Diese Biodiversität ist entscheidend für ökologische Stabilität und die Aufrechterhaltung von Ökosystemdienstleistungen, von denen auch Menschen abhängig sind.

Der Verlust von Wäldern führt oft zu einem Rückgang der Artenvielfalt, was die gesamten Ökosysteme schwächt.

 

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5. Wirtschaftliche Vorteile

Wälder bieten wichtige Rohstoffe wie Holz, Harz und Nahrungsmittel, die wesentlich für verschiedene Industrien sind.

Der Tourismus profitiert ebenfalls von der natürlichen Schönheit und der Erholungsfähigkeit der Wälder, was Arbeitsplätze schafft und lokale Ökonomien stärkt.

 

6. Psychische und physische Gesundheit

Der Zugang zu natürlichen Räumen wie Wäldern hat nachweislich positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Wälder bieten einen Ort der Ruhe und Erholung, der Stress reduziert und das allgemeine Wohlbefinden fördert.

Zudem motivieren sie zu körperlicher Aktivität, die wiederum zahlreiche Gesundheitsvorteile mit sich bringt.

 

Es lohnt sich also, für gesunde Wälder „zu kämpfen“!

 

Bericht: Walter Thomas

Titelfoto: Hans/Pixabay

 


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