Neuer Trimm-Dich-Pfad: Bürgeraktion ist irritiert…

02.05.2024

Ratsherr Reffgen: Geräte sind aus Metall und nicht naturnah – Warum?

Die ersten Stationen des neuen Trimm-Dich-Pfads im Hildener Stadtwald sind bereits aufgebaut, allerdings noch eingezäunt und nicht nutzbar. Das freut einerseits Ludger Reffgen, Ratsherr der Bürgeraktion, andererseits macht ihn etwas stutzig: Die Geräte bestehen größtenteils aus Metallteilen und sind demnach „nicht naturnah“, wie angekündigt. Es liege der „Verdacht nahe, dass die Wahl des Materials bei der Beschaffung – wenn überhaupt – eine untergeordnete Rolle gespielt habe“, so Reffgen. „Vielleicht verwittern die verzinkten Metallteile ja noch im Laufe der Zeit etwas und passen sich wenigstens optisch ein wenig der Umgebung an.“

 

Stadt Hilden begründet Wahl mit „Langlebigkeit und Kostenvorteil“

Wir fragen bei der Stadt Hilden nach: Warum wurden Geräte aus Metall angeschafft?

 

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Das Rathaus schreibt uns dazu: „Die Stadtverwaltung Hilden ist dazu verpflichtet, alle Spiel- und Sportgeräte möglichst kostengünstig zu unterhalten und möglichst lange in der Nutzung zu halten, um wirtschaftlich zu handeln. Deshalb werden bei allen Entscheidungen sowohl die Verkehrssicherheit als auch die Haltbarkeit der Geräte berücksichtigt. Weitere Aspekte wie z.B. die Optik fließen ebenfalls mit ein.“

 

Zwar bestand der Wunsch, dass die Ständerwerke aus Holz bestehen sollten: „Dennoch erfolgt die tatsächliche Ausführung nun in Metall. Neben der nachweisbaren Langlebigkeit und dem damit verbundenen Kostenvorteil ist der Hauptgrund die örtliche Gegebenheit: In den teilweise feuchten und beschatteten Bereichen des Stadtwaldes wirkt sich eben dieses Klima negativ auf die Langlebigkeit von Holz aus.“

Außerdem wurde ein etwas auffallenderes Grün als Farbe gewählt, „um Personen, die im Stadtwald wandern oder spazieren, auf die Geräte aufmerksam zu machen und zur Benutzung der Geräte einzuladen bzw. anzuregen.“

 

Ende des Monats Mai 2024 sollen übrigens alle Geräte installiert sein und freigegeben werden.  

 

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Sinneswandel: Warum wurde Erneuerung erst abgelehnt?

Und noch eins moniert Ratsherr Reffgen: Bereits 2021 – in einer Hochphase der Corona-Zeit – habe die Bürgeraktion angeregt, den verschlissenen und beschädigten Trimm-dich-Pfad instand zu setzen – sozusagen als Ausgleichs-Angebot für die geschlossenen Sportstätten. „Dem hatte das Tiefbau- und Grünflächenamt damals widersprochen und 19 von 20 Stationen des Fitness-Parcours für ‚in Ordnung‘ erklärt“, so Reffgen. Wie aber kam es später zu dem „Sinneswandel“ im Rathaus?

Hatte das mit dem 2023 auferlegten Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ des Landes NRW zu tun, über das nun Mittel abgegriffen werden konnten? „Die Bürgeraktion nimmt diesen in Gänze widersprüchlichen Verlauf zum Anlass, von der Verwaltung einen ehrlicheren Umgang mit Anfragen zu verlangen, insbesondere bei solchen der kleineren Fraktionen und der Bürgerschaft.“

 

Auch dazu haben wir das Rathaus um eine Stellungnahme gebeten.

Die Antwort: „Der Kreissportbund Mettmann wollte die bereitgestellten 500.000 Euro auf die angehörigen Stadtsportverbände verteilen. Dementsprechend standen dem Stadtsportverband (SSV) Hilden rund 55.000 Euro zuzüglich eines Eigenanteils von 10% projektbezogen zur Verfügung. Der SSV hat sich dafür ausgesprochen, den Trimm-Dich-Pfad im Stadtwald zu erneuern. Die zur Verfügung gestellten Fördermittel ermöglichten 2022 daher eine neue Bewertung der Notwendigkeit der Sanierung. Mit vergleichsweise geringen städtischen (Eigen-)Mitteln – den Eigenanteil übernimmt die Stadt Hilden als Eigentümerin der Anlage – kann nun die gewünschte Verbesserung des Trimm-Dich-Pfades erreicht werden.“

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: anzeiger24.de

 


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