Mangelhafte Versorgung bei Kindergartenplätzen – Grüne fordern mehr Gruppen

Überbelegungen, fehlende Raumkapazitäten, Personalnot

Die Grünen mussten sich im Jugendhilfeausschuss am 8. März die Augen reiben, als die Verwaltung eine Sitzungsvorlage über den Zustand der Versorgung bei der Kinderbetreuung vorstellte.

„Nicht nur in diesem Jahr, sondern auch für die folgenden Jahren gibt es viel zu wenig Kitaplätze, zu wenig Erzieherinnen und grundsätzlich zu wenig Kitas. Außerdem sind die Kitagruppen mit bis zu 28 Kindern überbelegt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Hildener Grünen.

 

Zielvorgaben verfehlt

Ein paar Beispiele aus der Vorlage:

"Der Ausbau des Angebotes für Kinder im Alter von unter drei Jahren hat in der Vergangenheit zu einem Rückgang der Versorgungsquote für drei- bis sechsjährige von 99,71 % in 2015/16 auf zuletzt 95,57 % (rd. 96 %) in 2022/23 geführt.

 

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Die Kindergartenbedarfsplanung 2022 ff. ging von der Zielvorgabe aus, zum Kindergartenjahr 2022/2023 eine Betreuungsquote von rd. 58 % (Vorjahr rd. 57 %) für Kinder unter drei Jahren zu erreichen. Die Zielvorgaben konnten unter Berücksichtigung der aktuellen Kinderzahlen (rund 60 Kinder mehr als erwartet) nicht erreicht werden. Die Versorgungsquote für Kinder unter drei Jahren beträgt aktuell rd. 55,4 %.

 

Die Zielvorgabe, rd. 97 % der Kinder im Alter von über drei Jahren mit einem Betreuungsplatz zu versorgen, wurde nicht ganz erreicht. Im Vergleich mit der reinen Einwohnermeldestatistik ergibt sich eine Versorgungsquote von 95,57 %. Dies entspricht 67 fehlenden Plätzen.

 

Die Versorgung der Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Eintritt der Schulpflicht gelingt aktuell zudem nur durch 104 Überbelegungen (Vorjahr 106 Überbelegungen) und Wartezeiten von bis zu sechs Monaten oder mehr.

 

Unvorhergesehene Bedarfe ergeben sich unterjährig laufend durch Zuzüge von Familien und der Aufnahme von Familien mit Fluchthintergrund in Hilden. Hier kann der Bedarf nicht in einem angemessenen Zeitfenster gedeckt werden.

Rund 24 Flüchtlingskinder, die zum Stichtag 1. November 2023 drei bis sechs Jahre alt sind, haben aktuell (Stand Januar 2023) mangels Platzangebot noch keinen Betreuungsplatz in einer Kindertageseinrichtung gefunden."

 

Mehr Details gibt es hier...

Antrag: Bürgertreff Lortzingstraße mit Kita verbinden

„Von Seiten der Verwaltung werden die Missstände deutlich benannt“, sagen nun die Hildener Grünen. „Doch um hier eine wirkungsvolle Verbesserung einleiten zu können, fehlen die notwendigen Entscheidungen der Politik.“

 

Die Grünen haben nun beantragt, dass kurzfristig zwei neue Kitagruppen entstehen sollen: „Wir fordern darin, die Räume des bisherigen Bürgertreffs an der Lortzingstraße mit der angrenzenden Kita zu verbinden. Dadurch kann relativ schnell und kostengünstig die bestehende Kita zu einer viergruppigen Einrichtung erweitert werden.

Dies ist natürlich nur möglich, wenn in der Bauverwaltung das Tempo der Abläufe deutlich gesteigert wird. Damit gleichzeitig auch mehr Personal in den Betreuungsbereich kommt, muss die Personalverwaltung flexibler agieren als bisher und sich stärker an den Anforderungen der Kitas orientieren.“

 

Im nächsten Finanzausschuss (am 29. März) sollen die notwendigen Mittel für diese Maßnahme außerplanmäßig bereitgestellt werden. Falls dieser Antrag angenommen wird, muss der Stadtrat zustimmen.
 

„Geredet wurde darüber schon genug! Wenn Hilden eine familienfreundliche Stadt bleiben soll, muss jetzt endlich gehandelt werden“, sagen die Grünen abschließend.

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: G.Johnson/ZeeShutterz / Pixabay

 


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