Sportstudios bleiben geschlossen – obwohl sie die Gesundheit fördern

Branche sieht noch keine Perspektive

Bund und Länder haben mit ihrem Corona-Stufenplan die Weichen für vorsichtige Öffnungen gestellt. Für den Kreis Mettmann gibt es nur wenige neue Freiheiten: Da die Inzidenz zwischen 50 und 100 liegt, dürfen neben Buchhandlungen, Blumenläden und Gartenmärkten auch andere Geschäfte öffen – aber nur nach dem Modell "click and meet". Museen dürfen ebenfalls wieder Besucher empfangen – natürlich unter Auflagen.

 


Immer up to date: Mit dem anzeiger24.de Newsletter!

Kostenlos zu den Themen Shopping, Sport, Beauty, Mode und mehr

anzeiger24.de Newsletter bestellen


 

Der Stufenplan hat viele Bereiche geregelt – aber einige Branchen sind nach wie vor nicht berücksichtigt.
Was ist beispielsweise mit Sport- und Fitnessstudios? Davon war bisher nichts zu hören.

Wird das vielleicht Thema bei der nächsten Bund-Länder-Konferenz am 22. März?


Verband der Fitnessanlagen-Betreiber: „Wir stärken die Gesundheit“

Die Branche ist natürlich nicht erbaut darüber, dass es keine Öffnungsperspektiven gibt. So erklärte der Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV) am 4. März: „Nun geht es für Fitness- und Gesundheitsanlagen (...) in den fünften Monat der Zwangsschließung. [Die]  Öffnungsperspektive ist mit Auflagen verbunden, die für die Unternehmen nur schwer umsetzbar oder beeinflussbar sind. Der geforderte Inzidenzwert wird bei momentan stagnierenden Zahlen und einer Teilöffnung nur schwer zu erreichen sein. (…) Es ist widersprüchlich, während einer gesundheitsbedrohenden Pandemie den Betrieb einer Branche zu verbieten, deren Dienstleistungen die Gesundheit und das Immunsystem von über 11 Millionen Menschen in Deutschland fördern, erhalten und stärken. Die vernachlässigten Zivilisationskrankheiten, die durch Bewegungsmangel verursacht und gefördert werden, existieren neben Covid-19 weiter. Langzeitauswirkungen und akute Beschwerden der betroffenen Personen nehmen immer mehr zu. (…).“

 

Auf der anderen Seite: Aerosole fühlen sich in geschlossenen Räumen und bei schweißtreibender Tätigkeit wohl. Aber gerade deswegen haben die Studios Hygiene-Konzepte entwickelt - mit Abstand, Maske, Desinfektion etc. 

 


 

Du willst mehr erfahren über anzeiger24.de?

➤ Ist anzeiger24.de eine Suchmaschine wie Google...?

 


 

Umfrage: Was sagen die Trainer?

Wir haben uns umgehört. Was sagen die lokalen Trainer, die noch immer keine Teilnehmer rein lassen dürfen?

Dennis Ludwigs von Intense fit in Hilden schreibt uns: „Leider werden in den Medien nur Friseure und Gastronomen erwähnt, die aber im Durchschnitt viel geringere fixe Kosten als die Fitnessbranche haben. Auch der stetige Ansatz, dass Fitness die Gesundheit fördert und somit das Immunsystem stärkt werden komplett außer Acht gelassen.
Jegliche Öffnungen sind reine Luxusgüter und keine gesundheitsförderlichen Maßnahmen, die doch allzu wichtig sind. Ob die Haare ‚sitzen‘, wenn man im Krankenhaus an einem Beatmungsgerät hängt, interessiert wohl die wenigsten. Aber dass man sich vorbeugend schützen kann, um eben vielleicht nicht an dem Gerät zu hängen, ist wohl interessanter.“

 

Stefan Spillner von der Sportmühle in Hilden: "Sechs Monate Schließung innerhalb der letzten zwölf Monate ist für jedes Unternehmen und damit auch für die Sportmühle ein Desaster. Dies betrifft natürlich auch unsere Mitglieder, denen es nun so lange nicht möglich war sich gesund, fit und immunstark zu halten. Gerade die positiven Effekte eines guten Trainings auf das Immunsystem wurden bisher in den Entscheidungen unserer Politiker nicht berücksichtigt. Ich kann nur hoffen, dass es hier in der Zukunft ein Umdenken gibt und unsere gesamte Branche als Lösung gesehen wird und nicht als Problem.

Derzeit bleibt uns tatsächlich nur die Hoffnung auf den nächstmöglichen Termin zur Öffnung – zur Zeit der 22. März. Aber bis dahin kann sich noch viel ändern.

Aber natürlich blicken zuversichtlich in die Ferne. Wir haben eine große Zahl an treuen Mitgliedern, die auch in der Zukunft an unserer Seite stehen."

  

Matthias Patock, Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing bei HAT fit: "Grundsätzlich stimmt es, dass Fitnessstudios nur marginal bei den aktuellen Lockerungen berücksichtigt wurden. Für uns heißt das, dass wir derzeit nur Outdoor-Sport anbieten können. In unserer kurzfristig aufgebauten 'Sportanlage' können wir ab Montag bis zu sechs Personen gleichzeitig Sport anbieten. Natürlich mit unserem bewährten Abstands- und Hygienekonzept (zwei getrennte Outdoor-Bereiche, im größeren Bereich können zwei Hausstände mit je zwei Personen trainieren).

Damit erreichen wir leider noch nicht all unsere Mitglieder. Aber wir merken, dass viele Mitglieder wieder Lust auf Sport haben. Selbst eine weitgehend normale Öffnung, die ja möglicherweise ab 5. April 2021 möglich sein wird, ist für Vereine und für Fitnessstudios nicht die Lösung aller Probleme. Es muss in den nächsten Monaten wieder darum gehen, Mitglieder zu gewinnen und das Bewusstsein für einen gesunden, sportlichen Lebensstil zu fördern. Wir hoffen hierbei auf eine tatkräftige Unterstützung der Politik – sowohl auf kommunaler als auch auf Bundesebene.

Selbstredend besteht unser Verein nicht nur aus dem HAT fit. So freuen wir uns, dass wir ab Montag mit bis zu 20 Kindern unter 14 Jahren wieder outdoor Sport machen können."

 

Bericht: Achim Kaemmerer

Foto: David Mark/Pixabay / Collage: anzeiger24.de


Kein Corona-Beitrag von uns ohne die Bitte:
Haltet die Regeln ein.
Und seid auf der Hut!

……


Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an

[email protected]

oder als Kommentar bei Facebook
unter DeinHilden, DeinLangenfeld, DeinMonheim oder DeinHaan.

Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.