Möglicher Amoklauf an Essener Schule verhindert

Polizei erhielt Hinweise zu einem tatverdächtigen Jugendlichen

„Wahrscheinlich hat die NRW-Polizei einen Alptraum verhindert“, erklärte NRW-Innenminister Herbert Reul am Donnerstagmittag, 12. Mai. Denn bei der Polizei Essen sind Hinweise eingegangen, dass ein 16-jähriger Schüler mit deutscher Staatsangehörigkeit vom Don-Bosco-Gymnasium im Stadtteil Borbeck ein Attentat, bzw. einen Amoklauf an seiner jetzigen und/oder an seiner ehemaligen Schule (Realschule am Schloss Borbeck) geplant haben könnte.

In der Nacht zum Donnerstag wurde das Zimmer des Schülers zum Zwecke der Auffindung von Beweis- und Tatmitteln durchsucht. Dadurch konnte offenbar eine mögliche Tat vereitelt werden.

 

Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen kommentiert: „Ein 16-jähriger Schüler hätte einen schlimmen Schaden anrichten können, vor allem an Menschen. Das ist glücklicherweise und mit viel beherztem Handeln von unterschiedlichen Seiten verhindert worden. Allen voran hat die Schulgemeinschaft des Don-Bosco-Gymnasiums vorbildlich reagiert. Ihr ist es zu verdanken, dass sofort auf Signale reagiert und diese unverzüglich an die Polizei gemeldet wurden. Hier wird noch einmal deutlich, wie wichtig es für die Schulen ist, sich mit dem Thema Amoklauf auseinanderzusetzen und Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrpersonal zu sensibilisieren.“

 

Was bekannt ist

Der Jugendliche war zu Beginn dieses Schuljahrs von seiner Realschule an das Gymnasium in Borbeck gewechselt. Laut einem WDR-Bericht beschreiben Mitschülerinnen und Mitschüler ihn als „sehr guten Schüler“, der bislang nicht auffällig gewesen sei. „Allerdings habe er immer wieder Andeutungen gemacht, dass ‚etwas Schlimmes passieren werde‘, berichtet der WDR. Am Mittwoch soll er einem Mitschüler mit den Worten „Ihr werdet alle sterben!“ gedroht haben. Dieser habe das einem Lehrer gemeldet, der wiederum gemeinsam mit der Schulleitung die Polizei informierte.

 

Bei der Durchsuchung seines Zimmer seien laut Innenministerium eine selbstgebaute Schusswaffe, eine Armbrust mit Pfeilen sowie Material zum Bombenbau wie Rohrkörper, Sprengstoff, Uhren und Nägel sowie „eindeutig ausländerfeindliches und rechsextremes Material (SS-Runen und rassistische Schriftstücke)“ gefunden worden.

„Laut den Ermittlern gibt es bei dem Verdächtigen Hinweise auf massive psychische Probleme sowie Suizidgedanken“, schreibt der WDR. „Innenminister Reul sagte, das gefundene Material könne auch ‚als dringender Hilferuf eines verzweifelten jungen Mannes‘ gedeutet werden können.“

 

Die beiden möglicheweise betroffenen Schulen blieben am darauffolgenden Freitag geschlossen

 

Quelle: Polizei Essen, Stadt Essen, Innenministerium NRW, WDR
Symbolfoto: Kreispolizei Mettmann

 


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