Für wen ist eine Auffrischungsimpfung sinnvoll?

Empfehlungen der STIKO und KVNO

Kaum zu glauben: Es ist über ein dreiviertel Jahr vergangen, seitdem die ersten Priorisierungsgruppen in Deutschland ihre erste Impfung gegen Covid 19 erhalten haben. In der Regel waren dies ältere Menschen aus den „vulnerablen Risikogruppen“.

 

Doch der Impfschutz hält offenbar nicht dauerhaft, daher laufen derzeit die ersten Auffrischungs-Impfungen.

 

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Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts empfiehlt einen „Booster“ mit einem mRNA-Impfstoff frühestens sechs Monate nach Abschluss der ersten Impfserie für folgende Personen:
• Personen im Alter ab 70 Jahre
• Bewohnerinnen und Bewohner sowie Betreute in Einrichtungen der Pflege für alte Menschen, auch unter 70 Jahre
• Pflegepersonal und andere Tätige mit direktem Kontakt mit den zu Pflegenden in ambulanten, teil- oder vollstationären Einrichtungen der Pflege für alte Menschen oder für andere Menschen mit einem erhöhten Risiko für schwere COVID-19-Krankheitsverläufe
• Personal in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt
• Personen mit einer Immundefizienz (ID)
• Personen, die in der Vergangenheit mit dem Impfstoff der Firma Johnson & Johnson geimpft wurden; vier Wochen nach erfolgter Impfung mit einem mRNA-Impfstoff


"Eine grundsätzliche Empfehlung der STIKO für eine Auffrischungsimpfung der Allgemeinbevölkerung unter 70 Jahren gibt es derzeit nicht", erklärt die Landesregierung NRW in einer Presseerklärung. "Eine Empfehlung der STIKO für eine Auffrischungsimpfung für Personen zwischen 60 und 70 Jahren, die sich im Rahmen der 'Osteraktion' mit AstraZeneca haben impfen lassen, liegt derzeit ebenfalls noch nicht vor. Über eine Auffrischungsimpfung muss hier deshalb im Einzelfall vom behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin entschieden werden. Denn gemäß den Beschlüssen der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) vom 2. und 9. August 2021 wird Personen, die sowohl die Erstimpfung als auch die Zweitimpfung mit AstraZeneca erhalten haben, unabhängig vom Alter eine Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff empfohlen. Voraussetzung ist lediglich, dass die Zweitimpfung mindestens sechs Monate zurückliegt.“

 

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Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein bittet um Geduld: Immunschutz lässt nicht schlagartig nach

Bei den niedergelassenen Haus- und Fachärzten im Rheinland laufen die Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus „seit über einem Monat reibungslos“, erklärt beispielhaft die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO): „Bis Anfang der laufenden Woche hatten insg. bereits gut 330.000 Bürgerinnen und Bürger im Landesteil ihre dritte Impfung erhalten – die meisten davon in Alten- und Pflegeheimen oder in hiesigen Praxen.“

Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KVNO, stellt in diesem Zusammenhang klar: „Diese Rahmenbedingungen sind für die Praxen maßgeblich, zudem gelte grundsätzlich das ärztliche individuelle Ermessen, welche Patienten aus medizinischen Gründen eine dritte Impfung erhalten sollten. Ich appelliere daher an alle diejenigen, die unter 70 Jahre alt sind und ebenso nicht zu den vulnerablen Gruppen zählen, in diesen Tagen noch Geduld aufzubringen“.

 

Der Immunschutz aus den Erst- und Zweitimpfung lasse nicht schlagartig nach, sondern „sinke ganz allmählich nach Monaten leicht ab: „Ein ‚Windhundrennen‘ um die Boosterimpfung in die Praxen ist also nicht nötig“, so Bergmann. Auch seien genug Kapazitäten bei rund 3.000 Arztpraxen im Rheinland vorhanden.

 

Quelle: Pressemitteilung Land NRW vom 19. Oktober 2021 und der KVNO vom 20. Oktober 2021
Foto: Pixxl Teufel/Pixabay

 


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