LEB in Langenfeld fordert: "Mehr gegen den Fachkräftemangel tun"

Was tut die Landesregierung?

Die Corona-Monate haben viele Defizite deutlich gemacht: Im Gesundheitssystem, bei der Digitalisierung, vor allem aber in den Bildungs- und Erziehungsstätten.

Allein schon die Quarantäne-Verordnungen haben viel Unsicherheit und Verwirrung ausgelöst.

Doch unabhängig von den Corona-Umständen gibt es noch ein weiteres gravierendes Problem, erklärte Matthias Keller vom Landeselternbeirat (LEB, die Interessenvertretung für Eltern von Kita-Kindern) in Langenfeld: „Es muss etwas gegen den Fachkräftemangel getan werden. Wir wünschen uns, dass mehr Ausbildungsmöglichkeiten für Erzieher(innen) geschaffen werden. Die Zahl der zu betreuenden Kinder ist gestiegen, aber die Zahl der Auszubildenen ist gleich geblieben.“

 

Was sagt das Land dazu?

Wir haben nachgefragt.

 

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Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW (MAGS) antwortet uns: „Mit der Landesinitiative ‚Kein Abschluss ohne Anschluss‘ (KAoA) wird allen Schülerinnen und Schülern in NRW eine möglichst frühzeitige Berufliche Orientierung ermöglicht, um auf alle Anschlussoptionen beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt hinzuweisen. Weiter ist der Landesregierung wichtig, die Menschen, Unternehmen und Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen gezielt dabei zu unterstützen, mithilfe der passenden Qualifizierung ihre Fachkräfte zu sichern und weiterzuentwickeln.“

Auch gebe es beispielsweise den „Bildungsscheck NRW“ oder das Kita-Helfer-Programm. „Darüber hinaus werden Unternehmen und Einrichtungen bei der Ermittlung von Potenzialen und Handlungsbedarfen insgesamt unterstützt“, so die Pressestelle. „Sie haben die Möglichkeit, mit Hilfe der ‚Potentialberatung‘ intensiv an ihren betrieblichen Veränderungen und den damit verbundenen Qualifizierungsbedarfen zu arbeiten.“

 

Weitere Maßnahmen der Landesregierung zur Verbesserung der Personalsituation in Kitas:

Herstellung der Auskömmlichkeit: Durch die KiBiz-Reform haben wir die strukturelle Unterfinanzierung der Kitas beendet und mit der Dynamisierung wurde sie zugleich zukunftsfest gemacht. Mit den zusätzlichen Mitteln kann auch mehr Personal eingestellt werden.
Gesetzliche Verankerung/Absicherung von Leitungszeit: Durch das neue KiBiz sind Leitungszeiten jetzt verbindlich festgeschrieben, davon profitieren die Beschäftigten in den Kitas und damit auch die pädagogische Arbeit.

 

Praxisintegrierte Ausbildung (piA): Die Jugendämter erhalten zur Weiterleitung an die Träger, die praxisintegriert ausbilden, einen finanziellen Zuschuss. Auch für Schülerinnen und Schüler im letzten Jahr der „klassischen Ausbildung“ erhalten die Träger über das Jugendamt einen Zuschuss.

 

Qualifizierung zusätzlicher Berufsschullehrer/-innen: Das Land hat gemeinsam mit den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen eine Verdreifachung der Studienplätze für die Lehrkräfteausbildung für die Ausbildung des pädagogischen Personals in den Kindertageseinrichtungen umgesetzt. So wird der hohe Personalbedarf strukturell und langfristig angegangen. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Qualität in den Kindertageseinrichtungen. In Nordrhein-Westfalen werden damit mittlerweile an drei Standorten Lehrkräfte ausgebildet.

 

Ausbau von Kitaplätzen: Mit der Platzausbaugarantie hat Nordrhein-Westfalen die finanzielle Grundlage zum investiven Ausbau für Träger und Kommunen geschaffen. Jeder zusätzliche Platz, der vor Ort benötigt wird, wird mit finanziellen Mitteln gefördert.
Gewinnung von Quereinsteiger/-innen und deren Qualifizierung: Mit der Anpassung der Personalvereinbarung haben wir den Katalog der Berufe, mit dem Beschäftigte als Fach- und Ergänzungskräfte in den Einrichtungen eingesetzt werden können, mehrfach erweitert und das Berufsfeld so für neue Kräfte geöffnet. Es wurden zudem Anrechnungsregelungen für Auszubildende und auch für berufserfahrene Ergänzungskräfte erweitert. Zuletzt haben wir noch für Studierende pädagogischer Studiengänge Zugänge in den Bereich der Ergänzungskräfte und nach einer gewissen Praxiszeit auch in den Bereich der Fachkräfte ermöglicht.

 


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Personalgewinnungs- und Qualifizierungsoffensive: Mit einem Maßnahmenpaket in Höhe von insgesamt rund 55 Millionen Euro werden die Träger, die Arbeitgeber der Beschäftigten sind, nun zusätzlich bei der Gewinnung und Weiterqualifizierung von Personal unterstützt. Damit konnten sowohl die bereits in den Kindertageseinrichtungen tätigen Kita-Helferinnen und Kita-Helfer als auch weitere interessierte und geeignete Personen ein Angebot für eine Qualifikation erhalten: der praxisintegrierten Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher als Umschulungsmaßnahme, der bundesweit erstmals in spezieller praxisintegrierter Form angebotenen Weiterqualifizierung zur Kinderpflegerin und zum Kinderpfleger oder einer Qualifizierung zur Assistenzkraft im nichtpädagogischen Bereich in nordrhein-westfälischen Kindertageseinrichtungen.

 

Bericht: Achim Kaemmerer

Foto: anncapictures/M.Hassan / Pixabay / Collage: anzeiger24.de

 


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