Erntehelfer gesucht – damit wir weiterhin zu essen bekommen

Wegen Corona kommen kaum noch ausländische Saisonarbeiter

Corona stellt einfach alles auf den Kopf. Was bislang selbstverständlich war, wird inzwischen zur Herausforderung. Das merken auch die Menschen, die für unser täglich Essen sorgen und das wir normalerweise ganz selbstverständlich im Laden kaufen. 

Jetzt beginnt die die Erntezeit für Spargel, Rhabarber und Erdbeeren. „Außerdem müssen Gemüse gepflanzt und Äpfel für den Verkauf sortiert werden“, sagt Peter Muß, stellvertretender Geschäftsführer des Provinzialverbandes rheinischer Obst- und Gemüsebauer im Gespräch mit anzeiger24.de. Diese Arbeit haben bislang vornehmlich Saisonarbeiter aus Osteuropa übernommen. „Doch die Bulgaren und Rumänen kommen nicht, weil die Grenzen geschlossen sind. Und viele Polen kommen nicht, weil sie Angst haben. Wegen Corona und dass sie eventuell nicht mehr zurück reisen können“, so Muß.

Also müssten jetzt die Deutschen selber ran. 

Der Provinzialverband und der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) rufen daher dazu auf, sich als Erntehelfer bei den Betrieben zu melden:
„Freiwillige können sich unter Angabe ihrer Personalien wie auch der Region, in der sie tätig werden können unter [email protected] melden.“
Eine besondere Ausbildung brauchen Bewerber nicht – aber Tatkraft und körperliche Fitness sind unbedingt erforderlich, betont Peter Muß: „Diese Arbeit macht Muskelkater. Man muss das durchhalten.“ Auch das wird sicherlich oft beim Einkauf vergessen, welche Arbeitskraft dahinter steckt. Außerdem sollten Bewerber natürlich keine Anzeichen einer Corona-Infektion haben.

 

Vermittlungsplattformen Das Land hilft + Saisonarbeit in Deutschland

Wer sich davon nicht abschrecken lassen will und einen Beitrag zur Lebensmittelversorgung leisten möchte, kann sich auch auf der Vermittlungsplattform „Das Land hilft“ informieren.


„In ganz Europa ist die Reisefreiheit eingeschränkt. Das führt dazu, dass unseren Landwirten bis zu 300.000 Arbeitskräfte fehlen“, heißt es dort. „Gleichzeitig können viele Menschen, die in der Gastronomie oder dem Einzelhandel beschäftigt sind, nicht arbeiten. Andere, wie Studenten, sind zum Zuhause bleiben verdammt.“ Das gilt auch für bisher Beschäftigte in der Gastronomie oder anderen Branchen, die gerade mangels Arbeit freigestellt sind und sich jetzt ein paar Euros hinzu verdienen möchten oder müssen. An all diese Menschen richtet sich die Aktion „Das Land hilft“.

Arbeitgeber (Landwirte, aber auch Unternehmen der Lebensmittel-Kette) und Arbeitnehmer sollen hier zusammen finden: „Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Regale in den Supermärkten voll bleiben. Es darf nicht passieren, dass tonnenweise regionales Obst und Gemüse nicht geerntet werden können, weil Erntehelfer fehlen.“

Andersherum können sich Höfe und Betriebe, die nun händeringend nach Arbeitskräften suchen, auf der Plattform “Saisonarbeit in Deutschland“ eintragen. 

Foto: Gerhard Gellinger auf Pixabay

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