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Etwa 30 Prozent aller Menschen über 65 Jahre stürzen mindestens einmal im Jahr. Jenseits von 75 Jahren liegt die Rate noch höher. Leider sind es häufig dann die sturzbedingten Verletzungen, die die Selbstständigkeit beeinträchtigen, Ängste auslösen, Alltagskompetenzen einschränken und nicht zuletzt Pflegebedürftigkeit und Heimunterbringung bewirken. Am 21. November referieren die beiden orthopädischen Chefärzte Dr. Hans Bayer-Helms (St. Josefs Krankenhaus Hilden) und PD. Dr. Cornelius Jacobs (St. Remigius Krankenhaus Opladen). Im Pfarrsaal St. Paulus in der Treibstraße findet um 18 Uhr die nächste Veranstaltung der Reihe „Rundum gesund in Langenfeld“ statt.

Dank der besonderen Leichtbauweise sind unsere Knochen stark wie Stahl. Doch bei starker Gewalteinwirkung, etwa einem Unfall oder Sturz, können sie brechen. Knochenbrüche betreffen jede Altersgruppe. Bei älteren Menschen ist das Sturzrisiko höher und die Knochenqualität deutlich reduziert sein. Manchmal reicht ein verrutschter Teppich, ein vereister Bordstein oder eine zu hohe Treppenstufe: falsch aufgetreten, die Stufe nicht gesehen, ausgerutscht, gefallen. Es braucht keine dramatischen Szenen, damit bei diesen Menschen der Oberschenkel bricht. Hunderttausenden geht es jedes Jahr in Deutschland so. „Der hüftgelenksnahe Oberschenkelbruch, umgangssprachlich auch Oberschenkelhalsbruch genannt, ist die mit Abstand häufigste behandelte Fraktur in Krankenhäusern“, so Dr. Hans Bayer-Helms, orthopädischer Chefarzt am St. Josefs Krankenhaus Hilden. „Die meisten dieser Patienten sind weit über 65 Jahre. Über 90 Prozent der Patienten mit einem solchen hüftgelenksnahen Oberschenkelbruch haben eine verminderte Knochendichte, leiden also unter Osteoporose. Ihre Knochen sind porös geworden, brechen leichter.“

Die Therapie von Wirbelbrüchen wird durch Osteoporose wesentlich beeinflusst. „Gängige Therapiekonzepte können wir nicht einfach auf betagte Osteoporose-Patienten mit weiteren Alterserkrankungen übertragen“, so PD Dr. Cornelius Jacobs, Leiter des Wirbelsäulenzentrums am St. Remigius Krankenhaus Opladen. „Prinzipiell kann die Mehrheit der osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen erfolgreich konservativ behandelt werden. Wenn aber beispielsweise Nervenfunktionen geschädigt sind, anhaltend starke Schmerzen, zunehmende Fehlstellungen oder weitere Brüche auftreten, kommt auch ein operativer Eingriff in Frage“, erläutert der Wirbelsäulen-Spezialist. Ist eine Operation angezeigt, müssen die Mediziner darüber hinaus die verminderte Knochendichte auch bei der Auswahl von Instrumenten, Materialien und OP-Techniken berücksichtigen. Die Empfehlungen der Fachgesellschaft legen daher beispielsweise den Einsatz von Knochenzement und speziellen Schraubendesigns mit erhöhtem Halt in strukturschwachen Knochen nahe. Am St. Remigius Krankenhaus Opladen ist man im Wirbelsäulenzentrum dafür personell und technisch bestens aufgestellt.

Lassen sich Brüche verhindern? „Die sinnvollste Vorbeugung ist eine gesunde Lebensweise. Knochen reagiert empfindlich, wenn er nicht benutzt wird. Dann wird rasch Kalk abgebaut. Insofern ist es für ältere Menschen besonders wichtig, regelmäßige Spaziergänge zu unternehmen, Fahrrad zu fahren, Gymnastik zu machen oder auch in einem Fitnessstudio zu trainieren“, rät Dr. Hans Bayer-Helms. Deutlich wird er bei der Frage, ob man den Knochenbau durch Ernährung stärken kann. „Mit Ernährung kann man den Knochenbau kaum beeinflussen. Hier gilt es lediglich, Übergewicht zu verhindern. Der Einsatz von Medikamenten, die häufig zur Prophylaxe oder Therapie der Osteoporose verordnet werden, ist umstritten. Auch diese Substanzen haben Nebenwirkungen.“