Zum Tag der Pflege: Fachkräfte fehlen – was tun?

Hans-Böckler-Stiftung: 300.000 zusätzliche Beschäftigte sind möglich, wenn…

Mindestens 300.000 Vollzeit-Pflegekräfte stünden in Deutschland durch Rückkehr in den Beruf oder Aufstockung der Arbeitszeit zusätzlich zur Verfügung – sofern sich die Arbeitsbedingungen in der Pflege deutlich verbessern. Das ergibt die Studie „Ich pflege wieder, wenn…“ der Hans-Böckler-Stiftung, ein Forschungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

 

Passend zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai gibt es hier die wichtigsten Erkenntnisse:

An der Befragung haben sich im Herbst 2021 bundesweit 12.684 Menschen beteiligt, die entweder in Teilzeit in der Pflege tätig sind oder den Pflegeberuf verlassen haben. Der Frauenanteil betrug 82 Prozent („ausgestiegene“ Pflegekräfte) bzw. 87 Prozent (Teilzeitpflegekräfte). Etwa 25 Prozent der Befragten waren „ausgestiegene“ Pflegekräfte und 75 Prozent Teilzeitpflegekräfte. Zwei Drittel arbeiteten aktuell oder zuletzt in der Krankenpflege, ein Drittel in der Langzeitpflege.

 

Zentrale Ergebnisse

  • Studie ergibt ein Potenzial von mindestens rund 300.000 zusätzlichen Vollzeit-Pflegekräften (= konservative Hochrechnung, optimistisch: rund 660.000) durch Rückkehr in den Pflegeberuf und Aufstockung von Stunden bei Teilzeitkräften
  • „Ausgestiegene“ Pflegefachkräfte = Potenzial von 263.000 (konservativ) bis zu 583.000 (optimistisch) Vollzeitäquivalente
  • Bereitschaft zur Aufstockung Teilzeitbeschäftigte = 39.000 (konservativ) bis zu 78.000 (optimistisch) Vollzeitäquivalente
  • Knapp 50 Prozent der befragten Teilzeitpflegekräfte wären bereit, ihre wöchentliche Arbeitszeit zu erhöhen – um zehn Stunden im Mittel. Gut 60 Prozent der „ausgestiegenen“ Pflegekräfte wären bereit zu einer Rückkehr im wöchentlichen Umfang von im Mittel von 30 Stunden

 

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Die wichtigsten genannten Bedingungen für einen Wiedereinstieg / eine Stundenerhöhung

  • Mehr Zeit für eine qualitativ hochwertige Pflege durch eine bedarfsgerechte Personalbemessung
  • Eine angemessene Bezahlung, die insbesondere Fort- und Weiterbildungen anerkennt
  • Ein wertschätzender und respektvoller Umgang von Vorgesetzten, Kollegialität, sowie Augenhöhe gegenüber der Ärzteschaft
  • Verbindliche Dienstpläne
  • Vereinfachte Dokumentation

 

Die komplette Studie ist hier nachzulesen.

Die ausführliche Pressemitteilung zur Studie findet sich hier.
 

Quelle: Pressemitteilung Hans-Böckler-Stiftung, 3. Mai 2022
Foto: G.Altmann/Pixabay

 


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